18_09_03 Exkursion Roboterforschungsinstitut TU

Digitale Arbeitswelt in Europa – Ein Kick für den NAO-Roboter (03.09.2018)

Schaffen es Jugendliche, Künstliche Intelligenzen selbstständig zu steuern? Die Schüler_innen der Medienscouts-AG des Burggymnasiums Altena bekamen am 03. September 2018 die Möglichkeit, genau das in der Praxis auszuprobieren. Ingmar Schwarz vom Institut für Roboterforschung an der TU Dortmund begleitete die Jugendlichen dabei, Fußballrobotern einen neuen Schuss beizubringen und gab ihnen einen Einblick in die Roboterforschung in Europa.

Die EU zu Künstlichen Intelligenzen und Robotern

Auf europäischer Ebene sind neben Forschungsfragen vor allem Fragen der Ethik und des Rechts in den Mittelpunkt der Diskussion um Künstliche Intelligenzen und Roboter gerückt. Das liegt darin begründet, dass dem rasanten Anstieg in der Entwicklung der Technologie und der Nachfrage nach dieser ethische und rechtliche Rahmenbedingungen in Teilen fehlen – so zumindest das Europäische Parlament in seiner Entschließung für EU-weite Haftungsregelungen für Robotik und künstliche Intelligenz im Jahr 2017. Insbesondere bei Technologien, wie die der selbstfahrenden Autos, sei es wichtig, Haftungsfragen zu klären. Mit der verstärkten Nutzung der Robotik gehen auch Fragen des Datenschutzes oder der Sicherheit einher, die intensiv verfolgt werden müssen, so die EU-Abgeordneten.

Das Institut für Roboterforschung an der TU Dortmund

Das Dortmunder Institut für Roboterforschung wird getragen von den Fakultäten der Elektrotechnik und Informatik. Wie der Name schon sagt, werden Fragestellungen der Künstlichen Intelligenz von Robotern angegangen. Die Forschungsschwerpunkte des Instituts bilden intelligente Umgebungen, autonome Robotik und das Ressourcen-Management. Seit 2009 nimmt das Institut unter dem Namen „Nao Devils“ an Roboter-Fußballturnieren teil. Das Team kann bereits Erfolge verzeichnen und entschied einige Wettbewerbe für sich. Der Programmiercode der Nao-Devils-Roboter ist Open Source und damit auf der Github-Seite des Teams offen zugänglich.

18_09_03 Exkursion Roboterforschungsinstitut TU

Ingmar Schwarz präsentiert die Trophäenausstellung des Instituts.

Bevor es zu den eigentlichen Fußballrobotern ging, zeigte Herr Schwarz den Schüler_innen noch Modelle, die die aktuellen Studierenden konzipiert und umgesetzt haben:

18_09_03 Exkursion Roboterforschungsinstitut TU

Am Fußballfeld für Roboter angekommen, durfte die Gruppe nun selber praktisch arbeiten. Nach einigen Vorführungen von Herrn Schwarz sollten die Teilnehmenden einem Roboter einen neuen Schuss beibringen. Dazu waren keine Programmierkenntnisse nötig. In der Software kann man allerhand „Gelenke“ und „Körperteile“ des Roboters steuern, indem man beispielsweise Bewegungsgeschwindigkeiten und Gelenkwinkel, wie das Knie, variiert. Die Schüler_innen beeindruckte insbesondere die sehr genaue Simulation der Roboter an den Bildschirmen: Bevor man die Befehle für einen Roboter am Gerät testet, muss erst in einer Simulation beobachtet werden, wie genau sich der Roboter verhalten würde.

18_09_03 Exkursion Roboterforschungsinstitut TU

In der Simulation werden die Befehle für die Roboter getestet.

Nach einigen Fehlversuchen gelang es den ersten Gruppen, Schüsse umzusetzen. Es fehlte zwar noch die Härte für einen geeigneten Torschuss, doch nach einigem Ausprobieren gelang auch dies.

18_09_03 Exkursion Roboterforschungsinstitut TU

Der Roboter steuert Richtung Tor und schießt.

Eine neue Erfahrung

Für die Schüler_innen war die Exkursion eine bislang unbekannte Erfahrung. In der Schule kommt man kaum so direkt mit Robotertechnik in Kontakt. Dennoch konnte sich ein Großteil der Teilnehmenden schnell in die Software einarbeiten und erfolgreich erste Simulationen der Fußballroboter darstellen. Das Ausprobieren an den Rechnern zeigte auch, dass die Arbeit mit Künstlichen Intelligenzen eine sehr praktische ist und von der Anwendung lebt.

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Europa-Projektwochen 2018 unter dem Titel „Digit(at)lokratie? eu.demokratie.digitalisierung“ statt. Sie wurde vom Europe Direct Dortmund in Kooperation mit der Auslandsgesellschaft.de e.V., der Stadt Dortmund und dem DGB Dortmund-Hellweg organisiert.

Text: Junes Katilah, Auslandsgesellschaft.de e.V.
Fotos: © Junes Katilah, Auslandsgesellschaft.de e.V.