2020_02_24_EUCancerPlan

Die EU im Kampf gegen Krebs: Der #EUCancerPlan

Jeder kennt die Krankheit: Krebs, die zweithäufigste Todesursache in Europa. Millionen Menschen müssen in ihrem Leben in unmittelbaren Kontakt damit treten, entweder durch ihre eigene Diagnose oder die einer*s Bekannten. Aber was genau kann die EU im gesellschaftlichen Kampf gegen Krebs leisten? Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte eine öffentliche Konsultation im Europäischen Parlament an, die in einer einheitlichen Anti-Krebsstrategie (EU Cancer Plan) der EU münden soll.

Alle neun Sekunden wird in der EU ein neuer Fall der Krankheit Krebs diagnostiziert. Nicht nur für die Betroffenen selbst ist das eine immense Belastung, sondern auch für die Gesundheits- und Sozialsysteme einer Gesellschaft. Daher nimmt sich die EU nun vor, bis zum Ende des Jahres 2020 eine umfassende Anti-Krebsstrategie auf die Beine zu stellen. Am 04. Februar 2020 – dem Weltkrebstag – eröffnete Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die jetzt folgenden Beratungen im Parlament zu einem Gesetzesentwurf.

Maßnahmen auf allen Hauptinterventionsstufen

Bis jetzt sind noch keine detaillierten Regelungen bekannt, die in die Anti-Krebsstrategie einfließen werden. Allerdings bestätigte von der Leyen, dass in Ressourcen für alle Interventionsstufen im Krankheitsverlauf investiert werden solle.

Diese umfassen:

  • Prävention: Es soll der Zugang zu einer gesunden Lebensweise und Impfung gewährleistet werden sowie Risikofaktoren (Luftverschmutzung) in der Umwelt eingedämmt werden.
  • Früherkennung: Günstigere Gesundheitsfolgen könnten durch Screening-Programme bei einer Frühdiagnose erreicht werden.
  • Behandlung und Versorgung: Hochwertige Behandlungen und Medikamente sollen zugänglicher werden und die Investitionen in Innovation und Forschung erhöht, mit dem Ziel, durch neue Erkenntnisse neue Behandlungsweisen zu verbreiten. Es soll eine Infrastruktur gegeben sein, die es erleichtert, Technologien und Daten grenzübergreifend auszutauschen.
  • Lebensqualität: Die berufliche Wiedereingliederung für Patient*innen und Überlebende soll vereinfacht und die Palliativbehandlung gefördert werden.

    Allgemein möchte die EU gegen die Diskriminierung Erkrankter vorgehen, hat ihre Agenda diesbezüglich jedoch noch nicht spezifiziert.

„Wir können nicht jeden Kampf gewinnen. Aber gemeinsam können wir etwas verändern.“

Die Konsultation im Europäischen Parlament zu dem Thema wird zwölf Wochen dauern; die Kommission sammelt derzeit Vorschläge von Forscher*innen, Ärzt*innen und Bürger*innen, auf deren Basis der konkrete Plan erarbeitet wird.

In diesem Sinne betonte Frau von der Leyen in ihrer Rede: “Wir können nicht jeden Kampf gewinnen. Aber gemeinsam können wir etwas verändern.” und bekam dafür Standing Ovations im Parlament.

Quellen:

Text von: Julia Warias, Auslandsgesellschaft.de e.V.
Bild: Miguel Á. Padriñán, Pixabay.com