Arbeitskreis der Europabeauftragten der Metropole Ruhr (28.11.2019)
Der Arbeitskreis der Europabeauftragten der Metropole Ruhr kam am 28. November 2019 zur elften und damit letzten Sitzung dieses Jahres zusammen, um das Europawahljahr Revue passieren zu lassen und den Blick auf kommende Herausforderungen zu richten. Was geschieht in der regionalen und kommunalen Europaarbeit in der Metropole Ruhr und wie soll sich die Metropole Ruhr zur EU-Förderperiode 2021-2027 positionieren? Das waren dabei zentrale Fragen.
Die Tagung im Essener ChorForum begann mit einer kurzen Einleitung von Markus Schlüter, Bereichsleiter der Wirtschaftsführung des RVRs, gemeinsam mit Andrea Höber, EU-Beauftragte des RVR. Die beiden resümierten das laufende Jahr und damit verbunden die Wahlkampagne der Metropole Ruhr: „Wir sind sehr froh über die hohe Wahlbeteiligung. Mit circa 58% sind es weit mehr, die zur Wahl gegangen sind, als im Vergleich zur letzten Europawahl und dies hat sicher auch mit der guten Vorarbeit der Metropole zu tun.“
Anschließend stellte Dr. Karsten W. Lemke, Geschäftsführer der ZENIT GmbH, die vielseitigen Europaaktivitäten seiner Einrichtung vor und erklärte, inwieweit sich das Unternehmen als „Türöffner, Scharnier und Vermittler“ versteht, um Europa weiter nach vorne zu bringen. Der Begriff „Synergien“ spiele dabei eine entscheidende Rolle: Diese zu schaffen, um die Beratung in den Bereichen Innovation und Technologie sowie der passenden Fördermittelbeantragung anzubieten, sei eine der Hauptaufgaben der ZENIT GmbH.
Was geschieht in der Europaarbeit in der Metropole Ruhr?
Im weiteren Verlauf des Tages wurde den Europabeauftragen der Metropole Ruhr die Gelegenheit geboten, einzelne Projekte der kommunalen Europaarbeit vorzustellen.
Miriam Pflug, Mitarbeiterin der Stadt Lünen für Europaangelegenheiten, präsentierte das Kulturprojekt „Saite an Seite“, welches auch in 2020 aufgrund der sehr positiven Resonanz fortgesetzt würde. Es handele sich bei der Veranstaltungsreihe um jeweils dreistündige Abende mit verschiedenen Länderschwerpunkten, die auf den kulturellen Austausch von europäischen Regionen abziele.
Des Weiteren stellte Carmen Greine die Arbeit des Auslandsinstituts DIE BRÜCKE der Stadt Recklinghausen vor. „Wir arbeiten direkt an der Basis“ sagte sie. Damit gemeint war der Austausch mit Partnerstädten sowie Migrant_innen.
Die letzte Vorstellung der kommunalen Europaarbeit übernahm Petra Thetard, Leiterin des Europe Direct Essen. Es sei eine „Kommunikationstagung Europa“ geplant, welche zum Ziel habe, Europa besser in Schulen zu vermitteln, denn oftmals sei die Vermittlung aus Sicht der Lehrer_innen „zu kompliziert“.
„Wir sind eine gut aufgestellte Region“
Als letzter Programmpunkt des Tages stand der Mehrjährige Finanzrahmen (MFR) der EU für die Periode 2021-2027 sowie das gemeinsame Positionspapier der Metropole Ruhr zum Operationellen Programm des Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) in NRW und des Europäischen Sozialfonds (ESF+) in NRW auf der Tagesordnung. Allerdings könne zu diesem Zeitpunkt noch kein konkretes gemeinsames Positionspapier, welches die regionalen Spezifika hervorhebe, erarbeitet werden. Dies liege vor allem an dem offenen Konsultationsverfahren des Landes NRW. „Wir sind flexibel, so wie der Zeitplan des Landes“, hieß es im Plenum, allerdings werde voraussichtlich ein EU-Ruhr-Dialog im März 2020 in Brüssel stattfinden und bis dahin werde eine Positionierung herausgearbeitet sein. „Wir sind eine gut aufgestellte Region“, war das Fazit. Dies bedeute auch, man müsse nicht alles von oben abwarten, sondern definiere auch selbst Angelegenheiten, wie zum Beispiel den Begriff Green Deal. Zum Abschluss waren sich alle Teilnehmer_innen einig darüber, dass die Kommunen an Bedeutung gewinnen würden und man durch einen Arbeitskreis in Brüssel mit „gemeinsamer Stimme“ sprechen könne.
Text: Gerrit Zumstein, Auslandsgesellschaft.de
Fotos: © Gerrit Zumstein, Auslandsgesellschaft.de e.V.