Auf den Spuren der EU: Brüsselreise der Europaquiz-Gewinner*innen (04.09.2017)
Am Montag, den 04. September 2017, waren wir mit Schüler*innen des Mallinckrodt Gymnasiums Dortmund in Brüssel. Sie hatten im Mai 2017 am Europaquiz des Europe Direct Dortmund im Rahmen des DORTBUNT!-Festivals teilgenommen und den ersten Platz belegt. Der Gewinn war eine eintägige Reise nach Brüssel.
Ankunft und Stadtrallye
Früh morgens um 8 Uhr ging es mit den Schüler*innen der Grund- und Leistungskurse der 12. Klasse des Mallinckrodt Gymnasiums Dortmund in Richtung Brüssel los.
Vor Ort angekommen stand eine Stadtrallye mit Daniel und Luke von den Jungen Europäischen Föderalisten Brüssel (kurz: JEF Brüssel) auf dem Plan.
Es gab verschiedene Fragen, anhand derer die Schüler*innen in zwei Gruppen den Weg durch Brüssel finden mussten. Dabei ging es vorbei am Königlichen Palast – Belgien ist eine konstitutionelle Monarchie! – dem Grand Place und natürlich durfte Manneken Pis nicht fehlen!
Planspiel im Parlamentarium
Anschließend war es Zeit für einen Besuch im Parlamentarium, das sich in unmittelbarer Nähe zum Europäischen Parlament befindet.
Dort nahmen die Schüler*innen an einem Planspiel teil: Sie schlüpften für zweieinhalb Stunden in die Rolle der Abgeordneten des Europäischen Parlaments und mussten wichtige Entscheidungen treffen. Zunächst wurde jede*r mit einem Handy, das sie im Folgenden durch die Simulation führen sollte, ausgestattet und einer Fraktion zugeordnet. Darunter waren die Ökologische Fraktion (Ecology), die Freiheitspartei (Liberty), die Solidaritätspartei (Solidarity) und die Traditionelle Partei (Tradition). Jede Fraktion hatte eine unterschiedliche Anzahl von Sitzen im Parlament. Die traditionelle Partei hatte am meisten Sitze, gefolgt von der Solidaritätspartei; die beiden anderen Parteien hatten noch weniger Sitze.
Nach einer kurzen Einführung in die Arbeit und Aufgaben der EU bekamen die Schüler*innen auch schon ihren Auftrag: Sie sollten Entscheidungen über eine Wassersolidaritätsrichtlinie und eine Personenkennungsrichtlinie treffen; beide Themen wurden von der Kommission vorgeschlagen und sollten nun im Parlament bearbeitet werden. Dazu wurde zunächst in den Fraktionen Aufgaben und Rollen zugeteilt. Auf den Handys bekamen die Schüler*innen danach immer wieder Anweisungen, welche Arbeitsschritte anstanden: Mal sollte man sich näher über das Thema informieren, mal wurde man zu weiteren Absprachen in der Fraktion gerufen.
Als nächstes trafen sich die Schüler*innen zur Ausschusssitzung über die beiden Themen. Dort wurde versucht zu klären: Welche Fraktion stimmt mit welcher anderen inwiefern überein? Es kam zu regen Diskussionen.
Danach trafen sich alle Schüler*innen im Plenum. Pro Fraktion traten nacheinander die jeweiligen Sprecher*innen nach vorne und gaben ein abschließendes Plädoyer zu den Themen ab.
Es folgte ein erstes Abstimmungsverfahren. Die Schüler*innen konnten entweder für die Richtlinie, für Änderungen oder dagegen stimmen. Beide Richtlinien wurden im ersten Abstimmungsverfahren nicht angenommen.
Auch die Diskussion im Rat, so eine eingeschaltete Mitteilung, brachte keine Entscheidung – es kam also zu einer zweiten Lesung. Die Schüler*innen trafen sich erneut in den einzelnen Ausschüssen und erhielten weiterführende Informationen.
Anschließend kamen sie wieder im Plenum zusammen und die Sprecher*innen gaben ein zweites Plädoyer ab. Anscheinend hatte die zweite Bearbeitungsrunde einige Meinungen verändern können, denn diesmal wurde sowohl die Wassersolidaritätsrichtlinie als auch die Personenkennungsrichtlinie angenommen und umgesetzt.
Geschafft, aber auch mit einer Menge neuer Kenntnisse ging es im Anschluss zurück gen Heimat. Die Schüler*innen und Lehrerinnen waren sich einig: Es war ein gelungener Ausflug nach Brüssel.
Text: Lena-Marie Jäkel
Fotos: © Lena-Marie Jäkel, Auslandsgesellschaft NRW e.V.
Interessante Links zum Thema:
https://www.facebook.com/BrusselsJEF/
http://www.europarl.europa.eu/visiting/de/brussels/parlamentarium