Drei Fragen an die neue Mitarbeiterin Anita
Seit diesem August ergänzt Anita Harder unser Team des Europe Direct Zentrums Dortmund in der Europabildung. Sie wird in Zukunft mit Julia Warias gemeinsam die Workshops, wie zum Beispiel die Zukunftswerkstatt zur EU, die EU-Stadtrallye und SOS Europa. Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik, gestalten. Im Kurzinterview beantwortet sie drei Fragen zum Thema Europa, politische Bildung und die Zukunft der EU.
Was bedeutet Europa für dich?
Europa ist für mich ein Ort der Zughörigkeit. Die EU hat sich zur Aufgabe gemacht, die Unterschiedlichkeit vieler Menschen und auch vieler Ländern wertzuschätzen und unser aller Leben hinsichtlich Gleichstellung, sozialer Gerechtigkeit und vieler weiterer Themen besser zu machen. Und auch wenn sie den Ansprüchen nicht immer gerecht wird oder werden kann, finde ich es unglaublich wertvoll, dass sie es versucht und sich dahingehend stetig reflektiert.
Seit wann interessierst du dich für Politik? Was macht die politische Bildung für dich interessant?
In meiner Familie haben wir eine Migrationgeschichte, über die sehr wenig geredet wurde, aber die starke Auswirkungen auf das Selbstverständnis und auch die Chancen hatte, die man in der Gesellschaft für sich sah. Das zu reflektieren wurde für mich in meiner eigenen Identitätsfindung sehr relevant und darüber habe ich auch meine Leidenschaft für politische und gesellschaftliche Themen entdeckt. Vor allem die politischen Fächer in meinem später nachgeholten Abitur an einem Berufskolleg haben mich da persönlich angereizt, mich mehr mit Themen der sozialen Teilhabe, der Bedeutung von Chancengleichheit, oder auch dem aktiven Wahrnehmen der eigenen Rechte, die man als Mitglied demokratischer Gesellschaften hat, auseinanderzusetzen. Dementsprechend weiß ich um die Bedeutsamkeit solcher Themen in einem Jugendalter und ich mich freue sehr im Team des Europe Direct Dortmund mit Jugendlichen über Themen der EU zu sprechen.
Was wünschst du dir für die Zukunft der EU?
Für die Zukunft der EU wünsche ich mir mehr Bewusstwerdung der eigenen europäischen Werte. Man merkt, dass sich zwischen den Menschen, aber auch zwischen den Staaten bezüglich vieler aktueller Themen soziale Gräben auftun. Auseinandersetzungen und auch Konflikte sind Teil demokratischer Prozesse, aber sollten eben auf Basis einer demokratischen Wertordnung stattfinden. Zuletzt im Ukraine-Konflikt zum Beispiel hat mich die EU positiv überrascht und auch überzeugt, dass sie wirklich zusammenstehen kann, wenn es erforderlich ist. Da würde ich mir nur wünschen, dass so eine Solidarität über der EU kulturell-vertraute Ländern hinausgeht.