Drei Fragen an unsere neue Praktikantin Dorothea

Drei Fragen an unsere neue Praktikantin Dorothea

Dorothea Ullrich ist Anfang Juli im Europe Direct Dortmund als Praktikantin gestartet. Bis Ende September wird sie uns bei Veranstaltungen, Bildungsarbeit, Bürgeranfragen, Öffentlichkeitsarbeit und vielem mehr unterstützen.

Dorothea, was bedeutet Europa für dich?

Für mich steht Europa vor allem für ein unnachahmliches Gefühl der Gemeinschaft und der Solidarität. Es sind gerade die internationalen Beziehungen und die interkulturellen Freundschaften, die Europa zu dem machen, was es ist. Europa steht für Diversität und ein friedliches Miteinander, sowie für gemeinsame demokratische Werte wie Freiheit und Gleichberechtigung. Ich empfinde es als sehr wichtig, nicht zu vergessen, dass diese Werte keine Selbstverständlichkeit sind und dass wir der EU vieles zu verdanken haben. Ich kann es mir zum Beispiel gar nicht vorstellen, ohne die offenen Grenzen Europas zu verreisen. Europa ist mein Zuhause. Dieses Gefühl der internationalen Gemeinschaft, der Freiheit und des Friedens ist ein fester Teil meiner Identität. Natürlich ist Europa nicht perfekt. Es gibt vieles, das man an der aktuellen Europapolitik kritisieren kann, aber die Grundidee der EU halte ich nach wie vor für unentbehrlich. Noch vor gar nicht allzu vielen Jahrzehnten wäre eine solche Ländergemeinschaft, die den Frieden in Europa garantiert, unvorstellbar gewesen. Deswegen sehe ich es heute als unerlässlich an, an Europa festzuhalten.

Seit wann interessierst Du Dich für Politik?

Das ist schwer zu sagen. Ich denke, mein Interesse für Politik hat sich irgendwann im Laufe meiner Schulzeit entwickelt und wurde über die Jahre hinweg immer stärker. Gerade als sich die geschichtsträchtigen politischen Ereignisse in meiner Jugend geradezu überschlugen, hielt ich es für unumgänglich, mich mit Politik auseinanderzusetzen. Schließlich beeinflusst Politik das Leben von uns allen, also halte ich es auch für entsprechend relevant, dass sich jeder zumindest ein Stück weit mit Politik beschäftigt. Mein Interesse für Europapolitik im Speziellen hat sich allerdings erst so richtig während meines ersten Erasmus-Aufenthalts entwickelt. Damals habe ich direkt nach dem Abitur einen Freiwilligendienst im Vereinigten Königreich geleistet. Während dieser Zeit, aber auch während meines zweiten Erasmus-Aufenthalts in Schweden als Teil meines Studiums, hatte ich die Chance, Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen kennenzulernen. Diese Erfahrungen haben mir gezeigt, welchen Wert europäische Beziehungen haben und warum es so wichtig ist, an der EU als politisches Projekt festzuhalten. Ich denke, jeder kann davon profitieren, eine Zeit im Ausland zu verbringen und dort die eigene europäische Identität zu entdecken.

Was wünschst Du Dir für die Zukunft der EU?

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die Vielfalt der EU erhalten bleibt und dass es in den Punkten der Europapolitik, die ich für verbesserungswürdig halte, zu Fortschritten kommt. Zum Beispiel wünsche ich mir, dass die EU grüner wird und dass die Digitalisierung weiter vorangetrieben wird. Außerdem wünsche ich mir, dass die europäische Identität gestärkt wird, die kulturelle Diversität aber erhalten bleibt. Ich selbst sehe mich bereits als Europäerin, ich kenne aber auch viele Menschen, die das nicht tun. Ich wünsche mir, dass die Bedeutung der EU den Menschen schon in jüngeren Jahren vermittelt wird, damit Europa als Gemeinschaft gestärkt wird und es nicht in Vergessenheit geriet, welchen Wert diese Gemeinschaft für jeden von uns hat.