Erasmus+ : Neue Beschlüsse zur Förderung des Europäischen Austauschprogramms

Erasmus+ : Neue Beschlüsse zur Förderung des Europäischen Austauschprogramms

Gleich nach Reisefreiheit und Frieden ist für viele junge Europäer:innen das Erasmus-Programm eine der positivsten Errungenschaften der Europäischen Union. Es gibt ihnen die Chance, ein Semester im Ausland zu verbringen, Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern Europas kennenzulernen, und wertvolle internationale Erfahrungen zu sammeln. Darum verwundert es nicht, dass in den 34 Jahren des Bestehens mehr als 10 Millionen Menschen aus 33 Ländern daran teilgenommen haben. Obwohl die Corona-Pandemie viele Studierende ins Homeoffice oder gar zum Abbruch des Auslandssemesters zwang, so besteht das Programm weiterhin, und für eine Zeit nach Corona planen viele bereits ihr Auslandssemester mit Erasmus+.

Für die neue Finanzierungsperiode hat die Europäische Kommission am 25. März das erste Jahresarbeitsprogramm für Erasmus+ 2021-2027 angenommen. In dieser neuen Periode wird im Einklang mit der Vision des europäischen Bildungsraums ein stärkerer Fokus auf Inklusion, den digitalen Wandel, und Nachhaltigkeit gesetzt.

Die wichtigsten Änderungen und Erweiterungen im Überblick:

Inklusives Erasmus+ :

Hiermit sollen die Austauschmöglichkeiten für diejenigen ermöglicht werden, welche bisher wenig Chancen darauf hatten, sei es durch den wirtschaftlichen oder den sozialen Hintergrund. Zu den neu geförderten Programmen gehören daher Einzel- und Klassenaustausch von Schülerinnen und Schülern, sowie die Mobilität für erwachsene Lernende. Schulen und Jugendorganisationen sollen einfacher einen finanziellen Zuschuss erhalten, und Austausch- und Kooperationsprojekte werden nun auch auf den Sportbereich, die berufliche Weiterbildung, sowie die Kooperation mit Drittländern ausgeweitet.

Digitales Erasmus+ :

Hierbei werden digitale Bildungs- und Austauschangebote über Online-Plattformen wie eTwinning, School Education Gateway und das europäische Jugendportal das reguläre austauschprogramm unterstützen, und Ausbildungen im digitalen Bereich gefördert. Hinzu kommen neue hybride Formate: sogenannte Blended Intensive-Programme bieten Kurzaufenthalte im Ausland, die mit Online-Lernen und Online-Gruppenarbeit kombiniert werden sollen. Dies soll außerdem durch die Einführung eines digitalen Studierendenausweises vereinfacht werden.

Grünes Erasmus+ :

Das Programm wird von nun an einen Anreiz für die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel bieten. Des weiteren ist vorgesehen, Projekte zur Sensibilisierung für Themen des Umweltfragen, sowie Austauschaktivitäten mit Fokus auf der Eindämmung der Klimakrise zu fördern.

Erasmus+ für junge Menschen:

Die bereits bestehende Initiative DiscoverEU, bei der Achtzehnjährige einen Travel-Pass erhalten, um mit der Bahn durch Europa zu reisen und andere europäische Länder und Kulturen kennenzulernen, wird in das Erasmus+ Programm aufgenommen. Außerdem wird das Programm die Zusammenarbeit durch neue Jugendaktivitäten fördern, und sie mit Entscheidungsträgern auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene zusammenbringen, um ihr Bewusstsein für Demokratie und europäische Werte zu schärfen.

 

Text: Stefaniya Vlasova