2018_03_16 EU und Afrika

Die Europäische Union und Afrika

In den vergangenen Jahren stellten die Europäische Union und die Mitgliedsstaaten viele Milliarden Euro für die Förderung und Entwicklung Afrikas bereit. Im Jahr 2016 wurden beispielsweise 21 Mrd. Euro an Entwicklungshilfe in den Kontinent investiert. Außerdem werden zurzeit sieben zivile und militärische Missionen durchgeführt. In fünf Bereichen arbeitet die Europäische Union mit dem afrikanischen Kontinent zusammen: Handel, Entwicklung, Sicherheit, Migration und Terrorismusbekämpfung.

Die Zusammenarbeit zwischen Afrika und der Europäischen Union findet auf unterschiedlichen Ebenen statt, die im Folgenden kurz vorgestellt werden.

Cotonou-Abkommen

Das Cotonou-Abkommen beschränkt sich nicht nur auf die Zusammenarbeit mit und Beziehungen zu afrikanischen Staaten, sondern schließt auch den Karibischen Raum und Länder im Pazifischen Ozean mit ein. Es ist Nachfolger des Abkommens von Lomé aus dem Jahr 1975 und trat 2000 in Kraft. „Seine Ziele sind die Verringerung und letztlich die Beseitigung der Armut, die Unterstützung der nachhaltigen wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Entwicklung der Partnerländer und die Erleichterung der schrittweisen Integration ihrer Wirtschaft in die Weltwirtschaft.“

Gemeinsame Strategie

Die Gemeinsame Strategie EU-Afrika entstand im Jahr 2007 und gilt als die offizielle Beziehung zwischen der Europäischen Union und Afrika. Afrika schließt in diesem Fall die Afrikanische Union und weitere einzelne afrikanische Staaten ein. Der letzte Aktionsplan von 2014-2017 umfasste fünf Prioritäten: Sicherheit, Menschrechte, politische Stabilität, Handel und die Millenniumsentwicklungsziele.

Regionale Strategien

Die Europäische Union hat für die Regionen Sahelzone, Golf von Guinea und das Horn von Afrika regionale Strategien entwickelt. Das Horn von Afrika musste in den letzten Jahren immer wieder Dürreperioden überstehen und ist infolgedessen in eine humanitäre Krise gestützt. Der Aktionsplan für die Region sieht von 2015-2020 besonders die Herausforderungen der Migration, Vertreibung, Radikalisierung und den Einfluss von Großregionen auf das Horn von Afrika zukommen.

Der Golf von Guinea sieht sich vor allem einer steigenden Kriminalitätsrate ausgesetzt. Die wachsende Instabilität der Region möchte die Europäische Union auch hier mit Hilfe eines Fünfjahresplans bekämpfen. Die Eindämmung von Drogen- und Menschenhandel stehen ebenso auf der Agenda, wie der Kampf gegen illegale Fischerei und Piraterie.

Auch in der Sahelzone stehen die Verhinderung und Bekämpfung von Radikalisierung, illegalen Handels und organisierter Kriminalität im Vordergrund. Es sollen bessere Bedingungen für Jugendliche geschaffen werden und die Migration soll abnehmen. Durch Fortschritte in diesen Bereichen soll eine Stabilisierung der Sahelzone erreicht werden.

Europäische Union-Afrikanische Union-Gipfel

Das Gipfeltreffen findet in der Regel alle drei Jahre auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs statt. Ende November des letzten Jahres fand das 5.Gipfeltreffen der Afrikanischen Union und der Europäischen Union in der Elfenbeinküste statt. Dort wurde die weitere Zusammenarbeit der Gemeinschaften besprochen und die Prioritäten der Partnerschaft festgelegt:

  • Wirtschaftliche Chancen für junge Menschen
  • Frieden und Sicherheit
  • Mobilität und Migration
  • Zusammenarbeit im Bereich der Staatsführung

Es wird deutlich, dass die Europäische Union auf vielen unterschiedlichen Ebenen und Wegen mit dem afrikanischen Kontinent, der Afrikanischen Union und einzelnen Regionen und Ländern zusammenarbeitet und diese unterstützt. Durch die befristeten Aktionspläne ist es möglich, immer wieder nachzujustieren und schnell auf neue Probleme zu reagieren, beziehungsweise kleine Erfolge und Fortschritte zu erreichen.

Quellen und weiterführende Informationen:

http://www.consilium.europa.eu/de/policies/eu-africa/

https://www.afrika-wirtschaftsforum-nrw.de/start.php

http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/das-europalexikon/176662/afrikapolitik-der-eu

http://www.bpb.de/internationales/afrika/afrika/59075/afrika-und-europa

Text: Paula Laubenstein, Auslandsgesellschaft.de e.V.

Bild: CC0, geralt, Pixabay.com