Europa in Dortmund: Verleihung der Ehrenplakette des Europarates an die Stadt Dortmund (29.09.2021)

Europa in Dortmund: Verleihung der Ehrenplakette des Europarates an die Stadt Dortmund (29.09.2021)

Die Stadt Dortmund wurde am Mittwoch, dem 29. September, mit der Ehrenplakette des Europarates für ihr langjähriges europäisches  Engagement geehrt. Die Plakette ist eine der vier Auszeichnungsstufen des Europapreises, der höchsten Auszeichnung, die der Europarat vergibt. Oberbürgermeister Thomas Westphal nahm die Plakette für die Stadt Dortmund entgegen. Außerdem gab es eine Reihe musikalischer Beiträge, Grußbotschaften aus den Partnerstädten Dortmunds sowie eine Diskussionsrunde mit Dortmunder Schüler:innen. Die Veranstaltung stellt den Auftakt zu den Europa-Projektwochen 2021 dar, die in Kooperation von Europe Direct Dortmund zusammen mit der Stadt Dortmund und dem DGB Dortmund-Hellweg organisiert werden. Wir von Europe Direct Dortmund waren mit einem Informationsstand vor Ort, an dem wir über unsere Arbeit, über die weiteren Veranstaltungen der Europa-Projektwochen und über die EU im Generellen informiert haben. Die Verleihung fand im Dortmunder U statt und wurde live auf der Website der Stadt Dortmund gestreamt. Ein Zusammenschnitt der Veranstaltung findet sich auf dem YouTube Kanal der Stadt Dortmund.

Das Europe Direct Dortmund war mit einem Infostand vor Ort.

„Lassen Sie uns gemeinsam Europäerinnen und Europäer bleiben.“ – Verleihung der Ehrenplakette

Nach einer kurzen Begrüßung der Moderatorin Nicola Reyk eröffnete der Chor „Florian Singers“ die Veranstaltung musikalisch mit dem Lied „For the Love of Music“. Danach richtete zuerst Thomas Westphal, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, und danach Klaus Wegener, Präsident der Auslandsgesellschaft.de e.V., das Wort an das Publikum. Beide hießen die Anwesenden vor Ort sowie die digitalen Zuschauenden zuhause, herzlich willkommen und sprachen dann über den besonderen europäischen Charakter der Stadt Dortmund. Es wurden die vielzähligen von der EU geförderten Projekte der Stadt erwähnt, wie zum Beispiel das Dortmunder U, wo die Verleihung stattfand. Außerdem wurden die Städtepartnerschaften besonders hervorgehoben und sich für die große Ehre bedankt, die der Stadt durch die Plakette des Europarates zu Teil wird.

Anschließend kam es zur Verleihung der Ehrenplakette durch Axel Schäfer, Mitglied des deutschen Bundestages und der deutschen Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Herr Schäfer konnte nicht vor Ort dabei sein und wurde per Videokonferenz zugeschaltet. In seiner Rede sprach Schäfer von der Bedeutung Europas für die Dortmunder Identität. Vor allem die langjährigen Städtepartnerschaften zwischen Dortmund und Leeds im Vereinigten Königreich, Amiens in Frankreich und Novi Sad in Serbien wurden besonders gelobt. Schäfer warf außerdem einen Blick in die Zukunft und sprach von der Kraft Dortmunds, Europa und seine Ideen auch in Zukunft zu unterstützen und die europäische Arbeit fortzuführen und auszubauen. „Lassen Sie uns gemeinsam Europäerinnen und Europäer bleiben“, sagte Schäfer mit Blick auf die Zukunft der Zusammenarbeit zwischen Dortmund und Europa.

Nach der Ansprache von Axel Schäfer wurde die Ehrenplakette dann endlich ausgepackt und von Oberbürgermeister Westphal feierlich entgegengenommen. Westphal bedankte sich herzlichst für die Ehre, die der Stadt durch diese Auszeichnung verliehen wird. Anschließend gab es einen musikalischen Beitrag, der aus einer Kooperation zwischen den Dortmunder Philharmonikern und dem Orchestre de Picardie aus der französischen Partnerstadt Amiens entstanden ist. Die beiden Celloquartette haben nie zusammen in Präsenz geprobt, sondern standen lediglich digital miteinander in Kontakt, wie die Moderatorin betonte.

Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westpfal (Bild: Stadt Dortmund/Roland Gorecki)

„Europäische Zusammenarbeit ist essenziell.“ – Gesprächsrunde mit Dortmunder Schüler:innen

Nach der Verleihung gab es eine Diskussionsrunde zwischen Oberbürgermeister Westphal, Prof. Dr. Dietmar Köster, Mitglied des Europäischen Parlaments, und zwei Schüler:innen des Dortmunder Leibniz-Gymnasiums. Die Moderatorin Nicola Reyk stellte eine Reihe von Fragen, auf deren Basis die Diskussionssteilnehmer:innen miteinander ins Gespräch kamen. Zunächst ging es darum, was Europa überhaupt bedeutet. Schnell wurde klar, für die Schüler:innen ist Europa unabdingbar und man muss dafür kämpfen, dass Europa so bleibt wie es ist oder dass es noch stärker wird. Gerade mit Blick auf nationalistische Tendenzen, wie im Vereinigten Königreich mit dem Brexit oder in Frankreich mit den Erfolgen von Marine Le Pen, zeigt sich, wie wichtig Europa ist. Auch Oberbürgermeister Westphal stimmte zu, dass gerade die Zeiten, in denen wir aktuell leben, zeigen, wie wichtig europäische Grundwerte wie Freizügigkeit und Demokratie sind. „Internationale Zusammenarbeit ist das Gebot der Stunde.“, so Dietmar Köster. Um den Nationalismus zurückzudrängen, spielt die Europäische Union eine entscheidende Rolle. Ein weiteres stark diskutiertes Thema war die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre. Die Schüler:innen des Leibniz-Gymnasiums sprachen sich positiv für diesen Vorschlag aus, da sie, wie viele Personen in ihrem Alter, gerne das Recht hätten, mitzubestimmen. Auch Oberbürgermeister Westphal befürwortete eine Senkung des Wahlalters.

An die Gesprächsrunde schlossen sich Grußbotschaften aus den Dortmunder (Projekt-)Partnerstädten an. Vetreter:innen aus den Städten Zwickau, Leeds und Cluj-Napoca gratulierten der Stadt Dortmund zur Auszeichnung mit der Ehrenplakette des Europarates und lobten das europäische Engagement der Stadt. Anschließend gab es noch zwei Beiträge der Dortmunder Europaschulen. Eine Schülerin des Max-Planck-Gymnasiums las einen Beitrag aus dem Buch „Helfen und Hilfe empfangen“ vor. Das Buch war im Frühjahr dieses Jahres aus der Kooperation von acht Dortmunder Europaschulen entstanden und sammelt von Schüler:innen verfasste Geschichten zum Thema Hilfe in Europa. Danach gab es einen musikalischen Beitrag der Siegfried-Drupp-Grundschule, indem die jungen Schüler:innen ein Lied über die Wichtigkeit der Demokratie und der Mitbestimmung aufführten. Anschließend gab es einen Beitrag des East-West-European-Jazz-Orchesters. Das Orchester ist aus einer Kooperation zwischen Dortmund, Rostow am Don in Russland und der serbischen Partnerstadt Novi Sad entstanden. Den musikalischen Abschluss bildeten wieder die „Florian Singers“ mit den Liedern „We’ll Meet Again“ und „With One Voice.“

Die “Florian Singers” mit dem musikalischen Abschluss (Bild: Stadt Dortmund/Roland Gorecki)

 

 

 

 

 

 

 

 

Text: Dorothea Ullrich

Beitragsbild: Stadt Dortmund/ Roland Gorecki