Take your Chance – Europäischer Freiwilligendienst (26.06.2018)
Die Schule ist bald vorbei und es ist noch unklar, was danach kommen soll? Der Bachelor oder die Ausbildung ist abgeschlossen und es muss erstmal eine Pause her? Wie wäre es mit einem Europäischen Freiwilligendienst (EFD)? Bei der Infoveranstaltung am 26.6. berichteten Rita, David und Liza, die drei Europäischen Freiwilligen in der Auslandsgesellschaft NRW e.V. (AgNRW), von ihren Erfahrungen und den Bewerbungsbedingungen.
Was genau ist ein EFD überhaupt? Es handelt sich hierbei um ein Praktikum von circa einem Jahr, bei dem man sich in ein Projekt einer gemeinnützigen Organisation einbringt. Diese Projekte finden in ganz unterschiedlichen Bereichen statt, zum Beispiel im Kultur- oder Sozialbereich, aber auch im Umweltschutz. Das Besondere daran: Die Praktika werden im Gegensatz zu vielen anderen Freiwilligendiensten nicht im Heimatland, sondern in der Regel im EU-Ausland absolviert. Ein Praktikum außerhalb der EU ist auch möglich, bedeutet jedoch deutlich höheren Aufwand und ist deshalb nicht immer durchführbar.
Welche Vorteile bringt mir ein EFD?
Wer einen EFD absolviert, muss dafür, im Gegensatz zu den Angeboten vieler privater Organisationen, nichts bezahlen. Die Kosten für das Praktikum werden über das Programm Erasmus+ komplett durch die EU gedeckt. Darin unter anderem enthalten: Die Reisekosten, ein monatliches Verpflegungs- und ein Taschengeld, sowie die Unterbringung. Letztere kann entweder in einer WG, einem Einzelappartement oder auch einer Gastfamilie erfolgen. Als Freiwillige*r arbeitet man zwischen 30 und 38 Stunden pro Woche, sodass auch genug Freizeit bleibt, um das Gastland und die Umgebung zu erkunden. Zudem wird einem die Möglichkeit geboten, an verschiedenen EFD-Seminaren teilzunehmen und auf diese Weise die anderen Freiwilligen aus ganz Europa kennenzulernen.
Welche Bedingungen muss ich erfüllen, um einen EFD absolvieren zu können?
Die EU stellt nur sehr wenige Bedingungen an alle, die mit einem EFD ins Ausland gehen wollen. Freiwillige müssen zwischen 17 und 30 Jahre alt sein. Es ist ihnen zudem nicht erlaubt, neben dem Freiwilligendienst noch einer weiteren Arbeit nachzugehen. „Dafür wäre neben dem Praktikum aber sowieso keine Zeit, wenn man in seiner Freizeit auch noch reisen möchte.“, so Liza Glazunova, Freiwillige in der AgNRW aus der Ukraine.
Wie kann ich mich auf einen EFD bewerben?
Wer Interesse daran hat, einen EFD zu absolvieren, sollte sich zunächst eine Entsendeorganisation in der Nähe suchen. In Dortmund ist dies zum Beispiel die AgNRW. In einem nächsten Schritt kann man sich in der EFD-Datenbank ein Projekt aussuchen, das zu einem passt. „Es ist wirklich wichtig, dass man sich ein Projekt aussucht, von dem man denkt, dass es einem Spaß machen könnte. Schließlich wird man sich ein Jahr lang damit beschäftigen. Das Land, in das man geht, sollte deshalb nur die zweite Priorität sein.“, sagt Rita Eliseeva, EFD-Praktikantin aus Russland. Hat man ein interessantes Projekt gefunden, bewirbt man sich für dieses bei der jeweiligen Aufnahmeorganisation. In einem letzten Schritt muss noch die EU-Förderung beantragt und genehmigt werden. Um den EFD passend zum eigenen Zeitplan antreten zu können, sollte man etwa neun Monate bis ein Jahr vorher mit der Recherche und Bewerbung beginnen. „Der EFD ist zwar kostenlos, kostet aber in der Vorbereitung etwas Zeit und Engagement. Es lohnt sich aber definitiv, diese Zeit aufzuwenden.“, so David Bastawros, Freiwilliger aus Österreich.
Ist Ihr Interesse an einem EFD nun geweckt worden? Falls Sie gerne weitere Informationen dazu wünschen, wenden Sie sich gerne an Dirk Schubert, in der AgNRW zuständig für die Freiwilligendienste. Von ihm erhalten Sie ein umfangreiches Infopaket.
Außerdem finden Sie auf der Internetseite YouthReporter weitere Informationen und Erfahrungsberichte zum EFD. Auf der Internetseite „rausvonzuhaus“ können Sie sich zudem über weitere Möglichkeiten für Auslandsaufenthalte informieren.
Text: Rebecca Melzer
Foto: © Auslandsgesellschaft NRW e.V.