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EU-Innenansichten vor der Europawahl
28. Januar 2019 von 19:00 bis 20:30
FreeVortrag und Diskussion mit WDR-/ARD-Korrespondent Ralph Sina
Sie ist ein Friedens- und Wohlstandsprojekt, um das uns große Teile der Weltbevölkerung beneiden: die Europäische Union. Ihr Binnenmarkt ist gemessen am gemeinsamen Bruttoinlandsprodukt der größte Wirtschaftsraum der Welt – vor den USA und mit deutlichem Abstand vor China. Noch nie ging es so vielen Europäer_innen nicht zuletzt dank der EU so gut wie heute. Gleichzeitig ist die Gefahr eines EU-Zerfalls so groß wie nie. Das Brexit-Votum der Brit_innen. Die Weigerung mehrerer osteuropäischer EU-Mitglieder, Geflüchtete aufzunehmen. Das Propagieren einer illiberalen Demokratie durch Ungarns Regierungschef Victor Orbán, der gleichzeitig Italiens rechtspopulistische Lega Nord unterstützt. Eine polnische Regierung, welche rechtstaatliche Kernprinzipien der EU ignoriert. Italiens hemmungslose Staatsverschuldung und die damit verbundene Blockade einer Reform der Eurozone. Der stotternde deutsch-französische Reformmotor. Der Weltwirtschaftsriese EU steht politisch auf tönernen Füssen. Rechts-und Linkspopulist_innen wittern vor der EU-Wahl Morgenluft: Marine Le Pen, Matteo Salvini, Geert Wilders & Co. träumen von einer europafeindlichen Bewegung, die alles blockiert. Vom EU-Haushalt angefangen bis zur Wahl einer/s neuen Kommissionspräsident_in. Doch es gibt auch Hoffnung: Ausgerechnet im EU-skeptischen Großbritannien entstand die größte Pro-EU-Bewegung, der ‚Pulse of Europe‘ ist spürbar, das Eurobarometer zeigt in vielen Ländern eine wachsende Europabegeisterung.
Ralph Sina beobachtet seit vier Jahren für den WDR & NDR-Hörfunk das Geschehen in Brüssel. Er gibt Einblicke in das Geschehen hinter den Kulissen und vergleicht die Rolle eines deutschen Korrespondenten an den drei Standorten Nairobi, Washington und Brüssel.
Ralph Sina wurde 1955 in Oberhausen geboren, wuchs in Essen auf (mit Kohle, ohne Europäische Kulturhauptstadt). Staatsexamen in Germanistik und Philosophie in Münster, danach Redakteur- und Reporterjahre im WDR-Landesstudio Münster und beim WDR2-Morgenmagazin in Köln. ARD-Hörfunk-Korrespondent in Nairobi (1998-2003), Washington (2008-2014) und Brüssel (seit August 2014). In Zentral- und Ostafrika erlebte Ralph Sina die Folgen des Al-Qaida-Anschlags auf die US-Botschaften in Nairobi und Daressalam sowie in den USA die sicherheitspolitischen Nachwirkungen des Terroralptraums von 9/11. Seit 1. August 2014 ist er Leiter des WDR/NDR-Studios Brüssel. Als EU-Hörfunkkorrespondent ist er u.a. Gast in der Berliner Phoenix-Runde, beim Internationalen Frühschoppen und der Aktuellen Stunde des WDR.
Anmeldung
Bis Mo, 28.01.2019, an Tea Yankova: yankova@auslandsgesellschaft.de oder Tel. 0231 838 00 54.
Text von: Ralph Sina, WDR/ARD-Studio Brüssel