Filmabend in der Schauburg: Driving Europe (20.10.2022)
Am 20. Oktober zeigten wir in der Schauburg den Film „Driving Europe“ von Felix Hartke, Ina Bierfreund und Tim Noetzel. Die Zutaten für die Europa-Dokumentation: Drei Freunde, ein Van namens Oswald und dutzende Interviews aus vielen Ländern der Europäischen Union. Anlässlich des 66. Kongresses der Vereinigung der Deutsch-Französischen Gesellschaften für Europa e.V. (VDFG/FAFA) kamen im Kino einige Interessierte zusammen, um filmisch durch Europa zu reisen.
30.000km und 8m² zum Leben
Driving Europe begleitet die drei Studierenden aus Hamburg auf ihrer Reise durch die (damals noch) 28 EU-Mitgliedstaaten in ihrem selbst ausgebauten Van „Oswald“. In insgesamt 65 Interviews sprechen sie mit unterschiedlichen Menschen, die in der EU leben. Das Besondere? Sie reden nicht mit Politiker:innen oder anderen Leuten, die sowieso schon viel mit der EU zu tun haben, sondern unter anderem mit Fabrikarbeiter:innen, Rentner:innen, einer Nonne oder einem Selbstversorger – eben Personen, die sie zufällig auf ihrer Reise trafen. Sie alle sprechen über die positiven und negativen Aspekte der EU, machen Lösungsvorschläge und erläutern ihre Vorstellung von einer idealen Union.
Meinungsspektrum
Besonders wichtig war den Filmemacher:innen, jede einzelne Meinung für sich stehen zu lassen. So kommen im Film viele verschiedene Einschätzungen zu den großen europäischen Fragen vor und stehen für sich. Die Bewertung ist weitestgehend den Zuschauer:innen überlassen. Ein kontroverses Thema war z.B. die Europäische Integration, die auch auf den höchsten Ebenen in der EU immer wieder diskutiert wird. Sollte diese weiter gefördert werden und ist vielleicht sogar die Gründung der „Vereinigten Staaten von Europa“ das Ziel?
,,Europa von den Menschen für die Menschen.“
Kritisiert wurde von einigen Interviewten, dass die EU zu viele Vorschriften, Regeln und Bürokratie habe. Sie wünschen sich eine direktere Demokratie und mehr Bürger:innennähe. Vor allem die Reisefreiheit mit ihren offenen Grenzen und der (größtenteils) einheitlichen Währung wurde positiv hervorgehoben. Herausgestochen ist aber auch, dass es große Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten gibt, vor allem zwischen West und Ost. Einig waren sich aber alle, dass sie dauerhaften Frieden für Europa wollen und dies einige der größten Errungenschaften der Europäischen Union ist.-
Film online verfügbar
Wer unseren Filmabend verpasst hat, kann sich die sehenswerte Dokumentation auch hier noch angucken:
Text: Sarah Schmitz