2019_09_19 EP

EUROPAWAHL: Nach der Wahl ist vor der Wahl – Multiplikator*innentreffen des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments (19.09.2019)

 

Im Mai 2019 wurde bei der Europawahl in der gesamten EU die höchste Wahlbeteiligung seit 20 Jahren erreicht. Dieser Erfolg ist unter anderem der Kampagne „Diesmal wähle ich“ des Europäischen Parlaments zu verdanken, an der sich auch das Europe Direct Dortmund beteiligt hat. Doch wie könnte es nun auch nach der Wahl mit der Kampagne weitergehen? Darüber wurde bei dem Multiplikator*innentreffen des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments in Duisburg diskutiert, bei dem auch wir vom Europe Direct Dortmund dabei waren.

Die Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai 2019 haben einige Veränderungen gebracht: In der gesamten EU haben knapp 51% der Bürger*innen ihre Stimme abgegeben, so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr. Auch in Deutschland wurde mit einer Wahlbeteiligung von 61% ein neues Hoch erreicht. Die Sitzverteilung im Parlament hat sich mit der Wahl verändert: Die beiden großen Fraktion der EVP (Christdemokrat*innen) und S&D (Sozialdemokrat*innen) haben anders als bisher gemeinsam keine Mehrheit mehr und sind deshalb in Zukunft verstärkt auf die Kooperation mit den anderen parlamentarischen Fraktionen angewiesen. Anders als im Vorfeld der Wahl befürchtet, sind jedoch deutlich weniger europakritische Parteien ins Parlament eingezogen als erwartet.

Bei dem Multiplikator*innentreffen in Duisburg wurden zunächst diese Wahlergebnisse evaluiert, bevor eine Einschätzung der Kampagne „Diesmal wähle ich“ vorgenommen wurde. Für diese vom Europäischen Parlament ins Leben gerufene Kampagne haben sich allein in Deutschland knapp 33.000 Menschen registriert, europaweit waren es 300.000. Einige von ihnen haben sich aktiv beteiligt, indem sie in ihrer Region Veranstaltungen und Aktionen organisiert haben, um auf die anstehende Wahl und ihre Bedeutung aufmerksam zu machen. Einen Bericht über die Kampagne können Sie hier finden.

In Duisburg kamen nun Vertreter*innen von Städten, Institutionen und Vereinen sowie private Unterstützer*innen der Kampagne zusammen, um Ideen zu sammeln, wie sie auch nach der Europawahl weitergeführt und verbessert werden könnte. Was lief gut bei „Diesmal wähle ich“ und was weniger gut? Was müsste eine Nachfolge-Kampagne erfüllen, um Unterstützer*innen zu finden und zur aktiven Mitgestaltung zu gewinnen? Wie können wir auch außerhalb der Europawahlen einen Fokus auf europapolitische Themen aufrecht halten? Diese und viele weitere Fragen wurden bei dem Treffen besprochen.

Sind Sie nun neugierig geworden, auf das, was da kommt? Haben Sie eigene Wünsche oder Vorschläge für die neue Kampagne? Dann empfehlen wir Ihnen, sich schon einmal die Website der neuen Kampagne gemeinsamfuer.eu anzuschauen. Hier können Sie schon jetzt an einer Umfrage des Europäischen Parlaments teilnehmen und so selbst an der Gestaltung der Kampagne mitwirken.

Text: Rebecca Melzer, Auslandsgesellschaft.de e.V.

Foto: © Rebecca Melzer, Auslandsgesellschaft.de e.V.