NextGenEU vor Ort: das Programm “UnternehmensWert:Mensch”
Es geht weiter mit unserer Vorstellung von Projekten aus Dortmund und Umgebung, die mit Mitteln aus der NextGenerationEU gefördert werden! Im Rahmen von REACT-EU wurde das Beratungsprogramm unternehmensWert:Mensch um zwei Programmzweige erweitert: “Gestärkt durch die Krise” und “Women in Tech”. Die Wirtschaftsförderung Dortmund ist eine von 19 Erstberatungsstellen in NRW. Antje Rothenberg, Wirtschaftsförderin und Erstberaterin zu den neuen Programmzweigen, sprach mit uns über die beiden Programmzweige.
Titelbild: Logo UnternehmensWert:Mensch (Foto: Wirtschaftsförderung Dortmund)
Steckbriefe
Name des Programms: unternehmensWert:Mensch mit den Programmzweigen “Gestärkt durch die Krise” und “Women in Tech”
Förderung: Europäische Union mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) in Kooperation mit der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.) und der Wirtschaftsförderung Dortmund als Erstberatungsstelle
Gestärkt durch die Krise
Ziel: Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen bei dem Aufbau einer krisensicheren Unternehmenskultur in Zusammenarbeit mit den Beschäftigten mittels einer für das Programm autorisierten Unternehmensberatung
Maßnahmen: Aufbau eines Krisenmanagements; Identifizierung, Mitgestaltung und Etablierung der durch die Pandemie ausgelösten Veränderungen der Arbeitsorganisation und Unternehmenskultur, insbesondere die Nutzung von Home-Office-Potenzialen, Chancen der virtuellen Kommunikation oder Personalführung auf Distanz
Finanzierung:
- Umfang: 5 Beratungstage (á 1.000 Euro), bis zu dreimal nacheinander
- Förderquote: 80 %
Women in Tech
Ziel: Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen zu mehr Chancengleichheit und Aufbau und Etablierung einer diversen Unternehmenskultur im Rahmen eines gemeinsamen Prozesses mit der Belegschaft unterstützt durch eine autorisierte Unternehmensberatung
Maßnahmen: Gewährleistung von mehr Chancengleichheit; Aufstellung eines ganzheitlichen und zudem diversitätsorientierten Personalmanagements (auch LSBTI*-orientierten HR-Managements (LSBTI steht für lesbisch, schwul, bisexuell, trans* und inter*)
Finanzierung:
- Umfang: 15 Beratungstage (á 1.000 Euro), einmal
- Förderquote: 80 %
Interview mit Antje Rothenberg, Wirtschaftsförderin und Beraterin
An wen richtet sich das Programm? Bzw. wer profitiert vom Programm?
Von der Förderung in diesem Programm können grundsätzlich rechtlich selbständige Unternehmen, Angehörige der Freien Berufe und gemeinnützige Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten profitieren. Sie müssen ihren Sitz in Deutschland haben.
Was ist Ihre Rolle im Programm?
Als Erstberaterin ist es meine Aufgabe zu prüfen, ob das Unternehmen, das gefördert werden möchte, alle notwendigen Voraussetzungen und die geforderten Kriterien erfüllt. Neben der Prüfung der formellen Voraussetzungen spreche ich mit dem Unternehmen über das Vorhaben und die Änderungsbedarfe, insbesondere darüber welche Probleme und Herausforderungen gerade bestehen. Wir klären ab, ob das geplante Vorhaben zu den Inhalten der Programmzweige passt und ob die anschließende Prozessberatung einer externen Unternehmensberatung das richtige Instrument für die Lösung der anstehenden Herausforderungen ist.
Sollte es dazu kommen, dass keine Förderung möglich ist oder die Prozessberatung nicht das richtige Instrument darstellt, so suche ich nach anderen passenden Fördermöglichkeiten. In NRW gibt es z. B. noch die Potentialberatung, die ähnlich ist. Als Fördermittelberaterin bei der Wirtschaftsförderung Dortmund informiere ich die Unternehmen grundsätzlich über geeignete Fördermittel für das jeweilige Vorhaben der Unternehmen, egal, ob es um Zuschüsse, Darlehen oder Kredite geht.
Was macht das Programm besonders? Was ist ein Alleinstellungsmerkmal?
Viele Unternehmerinnen und Unternehmer, die eine Beratung in Anspruch genommen haben, betonen immer wieder, dass die Einbindung der Mitarbeitenden in den Beratungsprozess zu dem großen Erfolg beigetragen hat. Durch die Beteiligung sind die Beschäftigten in die anstehenden Veränderungsprozesse eingebunden. Nicht nur die Führungskräfte, sondern auch relevante Beschäftigte analysieren die Situation im Unternehmen. Die Mitarbeitenden können die Potenziale des Unternehmens erkennen, sind in die Veränderungsprozesse integriert und strukturiert in den Beratungsprozess eingebunden. Sie können ihre Erfahrungen, Kenntnisse und Sichtweisen aus der Praxis und auf den Betrieb bezogen einbringen und selber Lösungsideen entwickeln. Das trägt dazu bei, dass die besten Lösungen gefunden werden, die Umsetzung der gemeinsam entschiedenen Maßnahmen und Veränderungen von allen mitgetragen wird und die Wirkung der Maßnahmen nachhaltig ist.
Wie hat COVID-19 das Projekt beeinflusst?
Das Bundesberatungsprogramm unternehmensWert:Mensch gibt es schon seit 2012. Es gab mehrfach Anpassungen und zuletzt vor der Pandemie eine Verlängerung bis zum 30.06.2022.
Im Oktober 2021 wurde eine neue Richtlinie veröffentlicht, mit der das Förderprogramm „unternehmensWert:Mensch“ bis zum 31.12.2022 verlängert und die beiden neuen Programmzweige „Gestärkt durch die Krise“ und „Women in Tech“ hinzugefügt wurden. Hier werden explizit die Pandemieerfahrungen der letzten 2 Jahre berücksichtigt und Angebote für Firmen bis zu 250 Beschäftigte geschaffen. Damit werden die Unternehmen bei der Investition zur Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen unterstützt.
Förderhinweis: