2019_02_14 Fokus Balkan

Planspiel „Fokus Balkan“ (14.02.2019)

Wie tritt ein Land eigentlich der EU bei? Im Planspiel „Fokus Balkan“ am 14. Februar 2019 im Europe Direct Dortmund tauchten Schüler*innen des Friedrich-Bährens-Gymnasium Schwerte in die Welt der Europapolitik ein und arbeiteten sich durch den ersten Schritt der EU-Mitgliedschaft: vom Antragssteller zum Beitrittskandidaten. Unterstützt wurden die Jugendlichen dabei von der CIVIC GmbH – Institut für Internationale Bildung.

Gemeinsam mit den Sozialwissenschaftskursen der Oberstufe des Friedrich-Bährens-Gymnasium Schwerte bestritt das Europe Direct Dortmund ein Planspiel zur EU-Erweiterung. In der Simulation sollten politischer Diskurs und Entscheidungsprozesse der EU zum Thema Mitgliedschaft nachgestellt werden. Die 75 Schüler*innen umfassende Gruppe wurde per Zufall in verschiedene Rollen unterteilt: Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Kommissar*innen der Europäische Kommission, Minister*innen eines Mitgliedstaates im Rat der Europäischen Union, die vier antragsstellenden Länder sowie Vertreter*innen der Medien.

2019_02_14 Fokus BalkanIm Verlauf des Tages waren verschiedene Phasen der Antragsstellung zu bewältigen. Die Anträge selbst wurden von den Staaten Mazedonien, Serbien, Bosnien und Herzegowina sowie Montenegro vorbereitet. Das Parlament, der Rat und die Kommission erörterten ihre jeweilige Position zu den Antragstellern. Gründe für den Eintritt wurden von den Ländern vorgestellt, wobei es hauptsächlich um ökonomische Vorteile für die EU und die Kandidaten selbst sowie um bereits vorhandene Kooperationen ging.

„Ein EU-Beitritt soll keine Problemlösung sein.“

Nach einer kurzen Talkshow, in der die Antragssteller erneut Argumente für ihr Land vortrugen und die EU-Institutionen Meinungen austauschten, stellte die Kommission ihre Arbeitsergebnisse vor. Mazedonien erhielt eine Empfehlung zum Beitritt aufgrund von ersichtlichen Bemühungen in Richtung effizienter Unternehmen und eines post-sozialistischen Staates. Auch Montenegro erhielt eine Empfehlung aufgrund des Fortschrittes in Tourismus und Wirtschaft. Für Serbien konnte die Kommission jedoch keine Empfehlung aussprechen, da trotz großer Bemühungen die Einhaltung der Menschenrechte noch verbessert werden müssen. Ebenso erging es Bosnien und Herzegowina, wo derzeit noch zu viele Konflikte herrschen und die Regierung zu instabil sei.

2019_02_14 Fokus Balkan

Hier tagt der Rat der Europäischen Union. (Planspiel „Fokus Balkan“, 14.02.2019)

„Es ist noch nicht alle Hoffnung verloren.“

Nach der Verkündung des Ergebnisses durch den Rat wurden Montenegro und Mazedonien zu Beitrittskandidaten erklärt. In einer weiteren Talkshow nahmen alle vier Staaten die Entscheidung der EU an und die Vertreter*innen aus Serbien sowie Bosnien und Montenegro erklärten entschieden, dass sie sich erneut auf den Status eines Beitrittskandidaten bewerben würden.

2019_02_14 Fokus Balkan

Sitzung des Europäischen Parlaments. (Planspiel „Fokus Balkan“, 14.02.2019)

„Ich weiß jetzt eher, was EU-Politiker eigentlich machen.“

Nach dem Planspiel gaben die Schüler*innen begeistertes Feedback und empfanden das Projekt als spielerischen Weg, um sich den Funktionen der EU und Europapolitik anzunähern. Im Vorfeld der Europawahl und als Vorbereitung für die Abiturklausuren wurde der Tag als hilfreich bewertet und weiterempfohlen.

Text: Anita Lehrke, Auslandsgesellschaft.de e.V.
Fotos: © Anita Lehrke, Auslandsgesellschaft.de e.V.