Pressefreiheit in Europa – Elisa Simantke

Pressefreiheit in Europa – Elisa Simantke

Bei unseren diesjährigen Europa-Projektwochen dreht sich alles um Pressefreiheit in Europa. Die Themen und Gäste der Veranstaltungsreihe wollen wir hier schon einmal vorab vorstellen. Elisa Simantke ist Journalistin und Geschäftsführerin des europäischen Rechercheverbundes Investigate Europe. Der Rechercheverbund besteht aus einem Journalistenteam in neun europäischen Ländern und versucht so, nationale Perspektiven zu überwinden. Berichtet wird, so Investigate Europe, über Themen von europaweiter Relevanz sowie länderübergreifenden Strukturen und Akteuren.

In ihrem Statement erklärt Elisa Simantke, was für sie die europäische Perspektive im Journalismus bedeutet und wie die Arbeit von Investigate Europe zu einer europäischen Medienöffentlichkeit beiträgt.

„Es gibt DIE europäische Perspektive nicht, denn viel zu oft wird dies mit einer Brüssler Perspektive verwechselt, die sich stark an der Agenda der Institutionen und einer sehr kleinen politischen und intellektuellen Zielgruppe orientiert. Eine echte europäische Perspektive kann meinem Verständnis nach nur aus einem Puzzle der verschiedenen nationalen Perspektiven entstehen. Wir können uns als Journalisten dabei an verbindenden Fakten orientieren, müssen aber akzeptieren, dass diese unterschiedlich gewichtet und interpretiert werden. Das ist es, was wir bei Investigate Europe versuchen: wir recherchieren ein Thema gemeinsam, einigen uns auf die wichtigsten gemeinsamen Ergebnisse und schreiben doch am Ende viele verschiedene Versionen derselben Recherche in unterschiedlichen Sprachen und Kontexten. Das ist meiner Meinung nach die einzige Chance eine echte europäischer Zielgruppe zu erreichen. Die “Ein Text für alle”-Lösung holt am Ende niemanden wirklich ab.“

Elisa Simantke war am 08.06. bei unserer Online-Veranstaltung Am Kiosk in ganz Europa – Herausforderung europäische Medienöffentlichkeit zu Gast.