Simulation des Europäischen Parlaments (22.06.2022)

Simulation des Europäischen Parlaments (22.06.2022)

Nachdem wir aufgrund der Corona-Pandemie über zweieinhalb Jahre keine Simulation des Europäischen Parlaments für Schüler:innen anbieten konnten, war es am Mittwoch, den 22. Juni, endlich wieder soweit. 49 Schüler:innen aus Bochum und Werl übernahmen im Dietrich-Keuning-Haus die Rollen von Abgeordneten des Europäischen Parlaments. Nach der SimEP mit der HSPV Ende April war es das zweite Planspiel dieser Art, das wir mit den Jungen Europäischen Föderalist:innen NRW und der Stadt Dortmund in 2022 veranstalteten. Die Teilnehmenden der Ursulinenschule Werl, der Heinrich-von-Kleist-Schule Bochum und der Erich Kästner-Schule Bochum arbeiteten mit den Teamer:innen, gestellt von Mitgliedern der JEF-Ruhrgebiet und Düsseldorf, zunächst in ihren Fraktionen und Lobby-Gruppen Positionen aus. Anschließend bereiteten sie unter den Augen der Presse-Vertreter:innen die für den Nachmittag angesetzte Plenardebatte vor. Das Thema: Klimaschutzmaßnahmen, die über die Grenzen der EU-Staaten Wirkung zeigen.

Ja, Nein oder Enthaltung: Schüler:innen stimmen über Änderungsanträge der Richtlinie ab.

Diskussionen über eine EU-Richtlinie zu Klimaschutz

Die Grundzüge des parlamentarischen Arbeitens, die Debattenkultur und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren stand im Vordergrund des pädagogischen Konzepts. Zu den mögliche Maßnahmen zum Klimaschutz in den Bereichen Energie, Mobilität und Luftqualität lagen den Schüler:innen zur Vorbereitung neben dem Richtlinienentwurf auch die jeweiligen Fraktionspapiere vor. Diese dienten dazu, die Grundposition der eigenen Fraktion kennenzulernen und als Orientierungshilfe für Änderungsanträge. In der Plenardebatte am Nachmittag standen die zuvor ausgearbeiteten Änderungsanträge zur Diskussion. Lebhaft, aber kompromissorientiert verhandelten die Teilnehmenden ihre Positionen zum Thema – die Debatte entwickelte sich zu einem konstruktiven Austausch der Argumente. Es zeichnete sich schnell ab, dass man in den zentralen Punkten fraktionsübergreifende Übereinstimmung erzielen kann- Mit einer Ausnahme: Die Fraktion der EKR sperrte sich kategorisch gegen die Richtlinie und ließ sich auf keine konstruktive Diskussion ein. Eine ziemliche Herausforderung des Planspiels, wenn man die EKR-Position im wirklichen Leben gar nicht teilt, meinten die Schüler:innen anschließend.

Redebeiträge der EKR-Fraktion sorgten für hitzige Debatten.

Beschluss der Richtlinie mit großer Mehrheit

Schließlich wurde die Richtlinie mit einer großen Mehrheit beschlossen und verschiedene Maßnahmen, von Emissionsgrenzwerten, über die Abschaltung von Kohlekraftwerken sowie Herkunftsnachweisen von grüner Energie, in der verhandelten Fassung verabschiedet. So konnten durch den für die Schulen kostenfreien Projekttag die Schüler:innen der europäischen Demokratie ein Stück näher kommen und realisieren, dass Politik in vielen Bereichen inzwischen immer auch europäisch gedacht werden muss. Wir freuen uns gemeinsam mit der Jungen Europäischen Föderalist:innen bereits auf die SimEP 2023. Alle Infos dazu finden Sie rechtzeitig auf unserer SimEP-Infoseite.

Text: Marius Schultze