Kurz bevor es in die wohlverdienten Herbstferien ging, trug das Europe Direct Dortmund noch einmal dazu bei, den Schüler:innen Kenntnisse über die EU mit auf den Weg zu geben. In einer EU-Zukunftswerkstatt lernte eine Gruppe des Robert-Bosch-Berufskollegs in Dortmund, wie die Institutionen der EU funktionieren und kam in den Dialog darüber, wie ein Europa der Zukunft aussehen soll.

Wie immer sollten die Schüler:innen zum Einstieg Fragen zu ihren persönlichen Erfahrungen mit der EU beantworten – beispielsweise in welchen EU-Ländern sie bereits gelebt haben und ob ihr Pass schon einmal an einer Grenze kontrolliert wurde. Spannend war, dass trotz ihres bereits großen Vorwissens bisher niemand von den Schüler:innen in einem anderen Land als Deutschland gelebt haben. Viele der Teilnehmenden haben allerdings bereits im Urlaub mit einer anderen Währung als dem Euro bezahlt. Genannt wurden unter anderem: Dollar, Pfund und Zloty.

Danach lernten die Teilnehmenden in unserem EU-Institutionenpuzzle die Funktionsweisen der verschiedenen EU-Organe kennen. Diejenigen Schüler:innen, die schon das Thema EU im Unterricht behandelt hatten, konnten die gelernten Inhalte noch einmal wiederholen und bereits erste Ideen für die Kritikrunde sammeln.

Durch verschiedene Phasen an eine eigene Themensetzung gelangen

Denn in der anschließenden Diskussionsrunde konnten sie direkt auf die Themen eingehen, die sie am meisten interessieren und darauf basierend Wünsche an die EU verfassen. Besonders hervorgehoben wurden Themen wie zum Beispiel der Krieg in der Ukraine oder der Klimawandel, wobei die wirtschaftlichen und energiepolitischen Auswirkungen auf die EU im Fokus standen. Die Teilnehmer:innen stellten verschiedene Aspekte und Perspektiven auf das Themas kritisch dar, sodass sich bereits vor dem Expertengespräch eine sehr angeregte und gehaltvolle Diskussion zwischen den Schüler:innen entwickelte.

Die Ergebnisse der Diskussion spiegelten sich schließlich bei der Themenauswahl für das Expertengespräch wider.

Europa-Experte Martin Mödder vom Team Europe Direct der Europäischen Kommission gab den Schüler:innen viele Infos und Details zu seinem Arbeitsalltag, zum Beispiel seine Berührungspunkte mit anderen EU-Institutionen, wie dem Europäischen Parlament. Danach beantwortete der Experte die Fragen der einzelnen Gruppen zu ihren selbst gewählten Schwerpunktend er EU-Politik. Dabei zeigte sich, dass einige der Schüler:innen ein enormes Interesse für die Themen hatten – teilweise auch schon über den Unterrichtsrahmen hinaus.

Flüchtlings- & Sicherheitspolitik, EU-Erweiterungen und die Zukunft der EU als Themen im Expertengespräch

Im Themenbereich der Flüchtlings- und Sicherheitspolitik interessierte die Teilnehmenden seine Einschätzung hinsichtlich von der Solidarität gegenüber Flüchtlingen innerhalb der EU. Martin Mödder betonte, dass alle Geflüchteten in Europa die vereinfachten Bedingungen erfahren sollten, die für Ukrainer:innen geschaffen wurden; „jede Zusammenarbeit“ sei wichtig.

Zudem war den Schüler:innen die Zukunft der Europäischen Union und vor allem die EU-Erweiterung wichtig. Hier stand die Frage im Raum, ob sich die EU aus Sicht des Experten in die Richtung eines “Vereinigte Staaten von Europa” entwickeln wird oder ob die unterschiedlichen nationalen Interessen der Mitgliedsstaaten die zukünftige europäische Politik dominieren werden. Obwohl sich Unterscheide abzeichnen würden, geht Martin Mödder davon aus, dass die EU sowohl wirtschaftlich als auch sicherheitspolitisch noch mehr zusammenwachsen wird.

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Europa-Experte der Klasse neue Denkanstöße mit auf den Weg geben konnte und sie so für die Europäische Union begeistert hat.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Gruppe des Robert-Bosch-Berufskollegs für die gute Mitarbeit und die interessanten Gedanken. Es herrschte ein sehr angenehmes Arbeitsklima, zudem jede:r Einzelne beigetragen hat. Vielen Dank auch an unseren Europa-Experten Martin Mödder dafür, dass er den Schüler:innen wie immer Rede und Antwort stand!

Text: Vivien Schymainda, Anita Harder und Julia Warias