US-Politik im Dortmunder U – ehemalige Kongressabgeordnete zu Gast (14.11.2022)

US-Politik im Dortmunder U – ehemalige Kongressabgeordnete zu Gast (14.11.2022)

Trump, die USA-EU-Beziehungen und die Auswirkungen der US-Midterm-Wahlen einige Tage zuvor – im Kinosaal des Dortmunder U diskutierten am 14. November die beiden ehemaligen Kongressabgeordneten Martha Roby (Republikaner) aus Alabama und Ben McAdams (Demokraten) aus Utah. Eingeladen hatten wir gemeinsam mit dem AmerikaHaus NRW und der Stadt Dortmund. Die Veranstaltung war Teil einer mehrtägigen Reise durch Nordrhein-Westfalen, mit der das AmerikaHaus NRW den deutsch-amerikanischen Austausch fördert.

Moderator Florian Bauer (Copyright: AmerikaHaus NRW e.V.)

Beziehungen zu den USA seien unverzichtbar für Dortmund

Sowohl Barbara Brunsing, 2. Bürgermeisterin der Stadt Dortmund, als auch Klaus Wegener, Präsident der Auslandgesellschaft.de e.V. betonten in ihren Grußworten die hohe Bedeutung der Beziehungen zu den USA. Insbesondere nach den Trump-Jahren sei es wichtig, verloren gegangene Gesprächsfäden wiederaufzunehmen und Verbindendes herauszustellen. Brunsing ging auf die Aktivitäten Dortmunds im Bereich Urban Diplomacy sowie auf den langjährigen Schüleraustausch mit Buffalo, koordiniert durch die Auslandsgesellschaft.de ein. Wegener war wichtig, immer im Kopf zu behalten, wie viel wir in Deutschland und Europa den USA zu verdanken haben.

Ben McAdams (ehem. demokratischer US-Kongressabgeordneter) (Copyright: AmerikaHaus NRW e.V.)

Martha Roby (ehem. republikanische US-Kongressabgeordnete) (Copyright: AmerikaHaus NRW e.V.)

Verbindendes trotz parteipolitischer Differenzen

Schnell wurde bei der anschließenden Diskussion – moderiert von TV-Journalist Florian Bauer – deutlich, dass sich die beiden ehemaligen US-Abgeordneten bei allen parteipolitischen Differenzen für einen Ausgleich zwischen den zunehmend gespaltenen politischen Lagern in den Vereinigten Staaten einsetzen. Ihr Blick fiel umso offener und ehrlicher aus, da die beiden Gäste ihren Parteien zwar nach wie vor verbunden waren, jedoch ohne Mandat deutlich freier als zuvor sprechen konnten. Das taten sie dann auch: Während sich die Republikanerin Martha Roby deutlich vom ehemaligen US-Präsident Trump distanzierte und dessen Nachfolger Joe Biden für mehrere Vorhaben lobte, war der Demokrat Ben McAdams teils sehr kritisch gegenüber seiner Partei und der aktuellen Regierung. Die Ergebnisse der Midterm-Wahlen waren für Martha Roby ein „guter Tag für Amerika“, da sie nicht zu der befürchteten Polarisierung geführt hätten. Für Ben McAdams seien sie ein „Reset“ in der politischen Landschaft der USA gewesen. Nun komme es darauf an, wie sich der Kongress schlussendlich aufstellt und ob die Zusammenarbeit mit Präsident Biden funktioniere und zumindest keine Blockade in wichtigen Vorhaben entstehe. Die Situation nach den Midterm-Wahlen könne durchaus auch eine Chance für die US-Politik sein, betonten beide. Gute Beziehungen der USA zu Deutschland und zur gesamten Europäischen Union seien zudem für die Zukunft unverzichtbar, waren sich die beiden Diskutierenden am Ende einig.

Fabian Zeuch (Büro für Internationales, Stadt Dortmund), Joris Duffner (Leiter Europe Direct Dortmund), Katharina Kiefel (Programm Manager, AmerikaHaus NRW e.V.), Martha Roby (ehem. republikanische US-Kongressabgeordnete), Barbara Brunsing (2. Bürgermeisterin Dortmund), Klaus Wegener (Präsident Auslandsgesellschaft.de e.V.), Ben McAdams (ehem. demokratischer US-Kongressabgeordneter), Florian Bauer (TV-Journalist & Moderator). (v.l.) (Copyright: AmerikaHaus NRW e.V.)

Titelbild Copyright: AmerikaHaus NRW e.V.