NextGenEU vor Ort: das Projekt "WeRoKIt"

NextGenEU vor Ort: das Projekt “WeRoKIt”

Der Aufbauplan NextGenerationEU wurde ins Leben gerufen, um die EU gestärkt aus der Corona-Krise zu führen – und Europa gleichzeitig digitaler, grüner und sozialer zu machen. Wir wollen einige Projekte aus Dortmund und Umgebung vorstellen, die mit Geldern von NextGenerationEU, bzw. durch mit NextGenerationEU aufgestockte Programme gefördert wurden. Den Auftakt macht “WeRoKIt” vom RIF Institut für Forschung und Transfer e.V.. Wir haben ein Interview mit Oliver Stern, Leiter der Abteilung Robotertechnik am RIF geführt.

Titelbild: Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Wirtschafts- und Digitalminister des Landes NRW (rechts) überreichte die Förderbescheide persönlich an die Vertreter des WeRoKIt-Konsortiums (v.l.) Stefan Breuers, Mitarbeiter Vathos GmbH, Arhur Bräuer, Geschäftsführer Arthur Bräuer GmbH sowie Prof. Dr. Jürgen Roßmann, Vorstand RIF Institut für Forschung und Transfer e.V. (Foto: MWIDE NRW / M. Hermenau)

Steckbrief

Name des Projekts: WeRoKIt

Projektträger: Projektträger Jülich

Projektkoordinator: RIF Institut für Forschung und Transfer e.V., Dortmund

Kooperationspartner: Vathos GmbH, Düsseldorf, Arthur Bräuer GmbH & Co. KG, Finnentrop, sowie weitere assoziierte Partner

Ziel des Projekts: Neue Möglichkeiten zur Individuellen Produktfertigung durch Roboter mit Methoden der Künstlichen Intelligenz schaffen

Projektmaßnahmen: Training Neuronaler Netze mit 3-D-Daten, die von Digitale Zwillingen im Rahmen einer Simulation geliefert werden, Bereitstellung der Daten für Produktwechsel in der Fertigung über eine Cloud, Aufbau eines cyber-physischen Demonstrators

Förderung: Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und Mittel des Landes Nordrhein-Westfalen

Die Aufnahme zeigt den Digitalen Zwilling des Demonstrators im Projekt WeRoKIt. (Grafik: RIF)

Interview mit Oliver Stern, Leiter der Abteilung Robotertechnik am RiF

Foto: RIF

An wen richtet sich das Projekt? 
Das Projekt richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus den Bereichen Produktion und Logistik. Bei kleiner werdenden Losgrößen und einer größeren Vielfalt an zu produzierenden Produkten muss das Produktionssystem öfter umgestellt werden. Dies ist mit einem großen Aufwand verbunden, den viele KMU nicht auf sich nehmen können. Dieses Projekt soll zeigen, dass dieser Aufwand durch leicht nutzbare und bedienbare Deep-Learning Technologien reduziert werden kann.

Was ist Ihre Rolle im Projekt?
RIF leitet das Projekt und ist zudem in zwei Bereichen besonders tätig: Zum einen liefert RIF die Digitalen Zwillinge der Produktionsanlagen der beteiligten Partner. Zum anderen generiert und liefert RIF die Trainingsdaten, die für das Training der Neuronalen Netze benötigt werden.

Was macht das Projekt besonders? Was ist ein Alleinstellungsmerkmal?
Das Projekt bietet einen neuen Lösungsansatz für ein Problem der Automatisierten Fertigung. Bislang sind Produktwechsel beim Einsatz von Fertigungsrobotern sehr teuer, da die Anpassungen der Erkennungsmethoden – durch Kameras oder bildgebende Sensoren – nur durch Experten vorgenommen werden können. Das liegt daran, dass die Bildverarbeitung auf die Produkte und Umgebung maßgeschneidert werden muss. Mithilfe des Projekts könnte das Wissen zur Erkennung der Werkstücke über eine Cloud, auf die ohne Programmierkenntnisse per App zugegriffen werden könnte, zur Verfügung gestellt werden.

Wodurch kam die EU-Förderung zustande? Wie gestaltete sich der Prozess?
WeRoKIt ist eines von elf ausgewählten Innovationsprojekten im Leitmarktwettbewerb IKT.NRW. RIF hat auf einer Informationsveranstaltung zu der Projektausschreibung einen der Projektpartner kennengelernt. Aufgrund von zusammenpassenden Kompetenzen mit dem Projektpartner und einer thematischen Übereinstimmung mit dem Projekt fiel die Entscheidung, gemeinsam an dem Wettbewerb teilzunehmen.

Wie hat COVID-19 das Projekt beeinflusst?
RIF hat sich in der Zeit der Pandemie streng an die SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung gehalten. Treffen zwischen den Projektpartner konnten nicht mehr vor Ort stattfinden und wurden stattdessen über Webmeetings durchgeführt. Auch Dienstreisen konnten nur durchgeführt werden, wenn sie für das Projekt absolut notwendig waren. Auf der anderen Seite konnten Meetings schneller und kurzfristiger organisiert werden.

 

Förderhinweis: Dieses Vorhaben wurde gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen.