Zukunftswerkstatt zur EU auch online ein Erfolgsmodell (27.01.2021)

Zukunftswerkstatt zur EU auch online ein Erfolgsmodell (27.01.2021)

Am 27. Januar führten wir unsere EU-Zukunftswerkstatt in Kooperation mit den Jungen Europäischen Föderalisten NRW e.V. zum zweiten Mal als Video-Konferenz durch. Rund 20 Schüler:innen der Werner-von-Siemens Gesamtschule Königsborn lernten, wie die Institutionen der EU funktionieren und kamen in den Dialog darüber, was ihnen an der EU gefällt und was verbessert werden könnte. Am Ende beantwortete den Schüler:innen der Europaexperte Martin Mödder, Mitarbeiter im Europa-Punkt Bonn, ihre Fragen zu aktuellen europapolitischen Herausforderungen: Dieses Mal behandelt wurde insbesondere Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt, Migrationspolitik, Menschenrechte und Jugendliche in der Politik.

Nach der Premiere im Dezember 2020 konnte unser innovatives Bildungsformat damit auch im neuen Jahr erfolgreich durch kreative Lösungen und detaillierte Planung im Vorfeld als Online-Konferenz durchgeführt werden. Die Teamer:innen Julia Fischer, Lars Augustat und Lea Mindermann führten die Schüler:innen durch den Tag und Europa-Experte Martin Mödder vom Europa-Punkt Bonn schaltete sich zum Abschluss aus dem Homeoffice per Video zu, um mit den Schüler:innen aktuelle EU-Themen zu diskutieren.

Das Konzept der Zukunftswerkstatt blieb das vielfach bewährte. Zum Einstieg wurden die Schüler:innen gefragt, ob sie schon einmal an einer Grenze kontrolliert wurden, mit anderen Währungen als dem Euro bezahlt haben und ob sie sich grundsätzlich als Europäer:in fühlten. Hier entstanden bereits interessante Diskussionen, wie ‚Europäer:in‘ zu verstehen ist: Geografisch oder emotional? Wie gewohnt ging es weiter mit dem Institutionen-Puzzle. So sollen die Funktionen, Aufgaben und Interessen der Europäischen Kommission, des Europäischen Rats, des Europäischen Parlaments und des Rats der EU aufgefrischt und näher kennengelernt werden.

Wunschzettel an die EU

Zu Beginn des zweiten Teils wurde ein Video zum aktuellen Thema EU-Agrarreform gezeigt, woraufhin die Schüler:innen in kleinen Gruppen konkrete Wünsche an die EU formulierten. Hier zeigte sich, dass sich viele mehr Vielfalt, mehr Frauen und mehr Einbindung von Jugendlichen wünschen. Auch die Aufarbeitung der Kolonialisierung und mehr Transparenz bei politischen Entscheidungen standen auf dem Wunschzettel der Schüler:innen. Positiv gesehen wurden die Kernwerte der EU, Wahrung der Menschenrechte und Frieden, aber auch hier wurde das Anliegen geäußert, dass die Menschenrechte überall gleich und konsequent durchgesetzt werden. Ebenfalls die offenen Grenzen und die Reisefreiheit wurden als große Errungenschaft bewertet. Die Schüler:innen äußerten sich allerdings teilweise deutlich zu ihren persönlichen Gefühlen gegenüber der EU. So berichtete eine Schülerin, dass sie sich nicht repräsentiert und verstanden fühle und sich deutlich mehr Vielfalt und Toleranz gegenüber Vielfalt in der EU-Politik wünsche.

Geschlechtergerechtigkeit, Menschenrechte und Jugendliche in der Politik – Martin Mödder gibt ausführliche Antworten

In der Ideenphase sammelten die Schüler:innen Fragen zu Wünschen und Veränderungen, die dem Europa-Experten Mödder gestellt werden konnten. Er ging zunächst auf Fragen einer Gruppe zu seinem Arbeitsalltag und seinem Werdegang ein. Anschließend ging es um Fragen zu mehr Geschlechtergerechtigkeit und zu mehr Toleranz in allen 27 Mitgliedsstaaten gegenüber LGBTQI+. Im Anschluss wurde die Migrationspolitik diskutiert und Martin Mödder stellte verschiedene Möglichkeiten vor, wie die Schüler:innen sich europaweit engagieren und weiterbilden können.

Positives Feedback von allen Seiten

In der abschließenden Feedbackrunde äußerten sich die Schüler:innen sowie die begleitenden Lehrkräfte durchweg positiv. Es wurde bekräftigt, dass die Online-Durchführung für dieses Format gut funktioniert und die Veranstaltung informativ gewesen sei. Vor allem die Arbeit in den Kleingruppen wurde gut bewertet. Bis wieder Veranstaltungen vor Ort im Europe Direct Dortmund stattfinden können, ist dies ein weiterer Ansporn für uns, Bildungsarbeit durch die Online-Formate aufrechtzuerhalten!

Wir bedanken uns sehr herzlich bei der Werner-von-Siemens Gesamtschule Königsborn, bei den drei Teamer:innen und Martin Mödder, die alle zusammen die zweite Online-Zukunftswerkstatt möglich gemacht haben.

Text: Lea Mindermann