Zukunftswerkstatt für Jugendliche zum ersten Mal online durchgeführt! (03.12.2020)

Zukunftswerkstatt für Jugendliche zum ersten Mal online durchgeführt! (03.12.2020)

Am 03.12. feierte unsere EU-Zukunftswerkstatt in Kooperation mit den Jungen Europäischen Föderalisten NRW e.V. eine Premiere. Mit 20 Schüler*innen des Konrad-Klepping-Berufskollegs in Dortmund führten wir sie aufgrund der Corona-Auflagen zum ersten Mal als Online-Videokonferenz durch. Das Konzept blieb dabei das vielfach bewährte: Die Teilnehmenden lernten, wie die Institutionen der EU funktionieren und kamen in den Dialog darüber, was ihnen an der EU gefällt und was besser gemacht werden könnte. Am Ende konnten die Schüler*innen dem Europaexperten Martin Mödder, Mitarbeiter im Europa-Punkt Bonn, ihre Fragen zu aktuellen europapolitischen Herausforderungen stellen: Dieses Mal behandelt wurde insbesondere die Euro-Währungspolitik, Umwelt- und Klimaschutz sowie europäische Zusammenarbeit während Corona und der Flüchtlingskrise.

Die Umstellung des erfolgreichen Konzepts auf ein Online-Format stellte alle Beteiligten vor Herausforderungen, die durch kreative Lösungen und detaillierte Planung im Vorfeld bewältigt wurden. So wurden einzelne Teile, die für eine Vor-Ort-Durchführung ausgelegt waren, durch die Teamerinnen Julia Fischer und Julia Warias als Online-Präsentation erstellt. Und auch Europa-Experte Martin Mödder schaltete sich im abschließenden Teil der Veranstaltung vom Homeoffice aus per Video zu. Zunächst startetet die Zukunftswerkstatt jedoch wie gewohnt mit dem EU-Institutionen-Puzzle, bei dem die Schüler*innen die Funktionsweise der Europäischen Kommission, des Rats der EU, des Europäischen Parlaments, sowie des Europäischen Rats kennenlernten. Als Einstieg in den Dialog über die verschiedenen Aspekte der EU wurden sie zudem gefragt, ob sie beispielsweise schon mal an einer Grenze kontrolliert worden sind, ob sie sich als Europäer*innen fühlen, oder ob sie schon einmal eine andere Währung als den Euro benutzt haben.

Teamerin Julia Fischer erklärt den Schüler*innen den Ablauf der Zukunftswerkstatt.

Lob und Kritik an verschiedenen Politikfeldern der Europäischen Union

Nach einer kleinen Pause ging es weiter mit einem Video der ersten Rede zur Lage der EU von Kommissionspräsidentin von der Leyen. Aufbauend darauf diskutierten die Schüler*innen darüber, wer für sie wer der entscheidende Akteur in der Corona-Pandemie war nationale Regierungen oder die EU-Institutionen. In der folgenden Kritikphase konnten sie verschiedene Politikfelder und aktuelle europapolitische Herausforderungen bewerten. Als positiv an der EU hoben die Schüler*innen offene Grenzen hervor sowie, dass man mit dem Euro überall bezahlen kann. Klarer Pluspunkt war für die Teilnehmenden zudem, dass die EU alle Staaten mehr zusammenbringe, Freiheiten genossen werden könnten und man in Krisen nicht alleine dastehe. Konflikte würden durch die EU friedlich gelöst. Jedoch fiel auch Kritik teilweise deutlich auch. So sagt ein Schüler, dass es gut sei, dass die EU sich für den Klimaschutz einsetze, allerdings würden die Klimaziele aktuell bei weitem nicht erreicht. Die Regierungen hätten sich durch Lobbyarbeit von z.B. der Automobilindustrie zu stark beeinflussen lassen.

Euro, Klima und gemeinsame EU-Hilfen – Martin Mödder gibt ausführlich Auskunft

Als Auftakt für die Fragen an den EU-Experten folgte eine Ideenphase, in der die Schüler*innen äußerten, was sie sich konkret von der EU wünschen und wie man das, was sie an der EU stört, verändern könnte. Aus der Fülle an Wünschen wurden drei ausgewählt, um Fragen an den Referenten Martin Mödder vom Europa-Punkt Bonn zu formulieren. Die Schüler*innen beschäftigten sich mit Fragen des Umweltschutzes, der gemeinsamen Währung, sowie des Arbeitsalltags des Experten als stellvertretender Büroleiter des Europa-Punkts. Martin Mödder ging zunächst auf Fragen bezüglich der Probleme einer einheitlichen Währung für alle EU-Staaten, sowie über den Einsatz der EU im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ein. Er verdeutlichte den Schüler*innen anschließend die verschiedenen Aspekte der EU-Klima- und Umweltpolitik, insbesondere den European Green Deal. Zuletzt wurde das Thema gemeinsamer EU-Hilfen in der aktuellen Corona-Pandemie sowie der Flüchtlingskrise ausführlich diskutiert.

Referent Martin Mödder vom Europa-Punkt Bonn gab Auskunft über aktuelle europapolitische Herausforderungen.

Erfolgreiche Premiere, Konzept wird zukünftig verstärkt online angeboten

In der Feedbackrunde wurde deutlich: Die Durchführung der Zukunftswerkstatt als Online-Videokonferenz war ein voller Erfolg. Die Schüler*innen bekräftigten durchweg, dass die Veranstaltung sehr informativ gewesen sei und ihnen Spaß gemacht sowie die EU nähergebracht hat. Im Europe Direct Dortmund nehmen wir den erfolgreich absolvierten Auftakt zum Anlass, solange die Corona-Beschränkungen keine Vor-Ort-Veranstaltungen zulassen, die Zukunftswerkstatt verstärkt als Online-Variante anzubieten. So können wir unsere Bildungsarbeit mit unserem bewährten Format auch in der aktuellen Situation aufrechterhalten. Wir bedanken uns sehr herzlich beim Konrad-Klepping-Berufskolleg, den beiden Teamerinnen und Martin Mödder, die alle zusammen den erfolgreichen Online-Auftakt möglich gemacht haben.

 

Text: Anne Hinzke, Auslandsgesellschaft.de e.V.

Fotos: Joris Duffner