"Zukunftswerkstatt für Jugendliche zur Europäischen Union" (29.09.2020)

“Zukunftswerkstatt für Jugendliche zur Europäischen Union” (29.09.2020)

21 Schülerinnen und Schüler der Johann-Gutenberg-Realschule Dortmund stellten sich am Dienstag, den 29.9.2020, den großen Fragen der Europäischen Union: Vom Thema Migration bis hin zu Bürokratie und dem Klimawandel. Die Teilnehmer_innen erarbeitetet zunächst in Gruppen verschiedene Themen, bevor sie dann einen Experten, dieses Mal Andreas Christ vom EuropaPunkt in Bonn, mit ihren Fragen löchern konnten.

Verbindungen zur EU

Zu Beginn der Veranstaltung gab es ein kurzes Warm-Up, in dem es darum ging, was die Schüler_innen mit der EU und Europa verbinden. Hier wurde beispielsweise gefragt, wer schon mal in einem Nicht-EU-Land gelebt hat oder wer bereits an einer Grenze kontrolliert wurde.

Nach diesem Einstieg begann die erste Gruppenarbeit. Jeder Gruppe wurde eine Institution, wie etwa der Europäische Rat oder das Europäische Parlament zugeordnet, in die diese sich die Gruppen nun einarbeiteten. Im Anschluss ging es im Rahmen eines Puzzles für die Gruppen darum, die richtigen Angaben ihrer EU-Institution zuzuordnen.

Die Schüler_Innen rätseln, welche Information zu Ihrer jeweiligen Institution gehören

Nach einer kurzen Pause konnten die Schülerinnen und Schüler sich zurücklehnen und sich durch zwei Videos zunächst mit der Arbeitsweise der EU und danach einer Zusammenfassung der Rede zur Lage der EU von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vertraut machen. Fragen zu den Inhalten konnten daraufhin geklärt werden und nachdem die Teilnehmer_innen nun schon so viel Wissen über die EU gesammelt hatten, ging es nun um positive und negative Kritik an der EU. In Gruppen wurden Themen gesammelt, diskutiert und bearbeitet. Die drängendsten Themen aus Sicht der Schüler_innen waren Migration und Asyl, der Klimawandel bzw. die Klimapolitik der EU sowie Bürokratie und Regelungen in der EU.

Input zur Europäischen Union und der aktuellen Lage

Aber nicht nur Kritik sollte geübt werden, in der nächsten Phase wurde sich mit Ideen für die Europäische Union und den ausgewählten Themen auseinandergesetzt. Alle Gruppen konnten mit innovativen Ideen aufwarten, egal ob ein gemeinsames Pfandsystem oder eine verpflichtende Aufnahme von Geflüchteten. Anschließend ging es darum, die entwickelten Ideen mit einem Experten der EU-Politik zu besprechen und zu diskutieren.

Gruppenarbeit: Die Schüler_innen überlegen sich ihre Vorschläge und Ideen für die EU sowie Fragen für das Expertengespräch

Expertengespräch mit Andreas Christ

Um für das Gespräch mit Experte Andreas Christ gut gerüstet zu sein, wurde wieder in Gruppenarbeit die Köpfe zusammengesteckt und sich Fragen überlegt um den Europaexperten ins Schwitzen zu bringen.

Andreas Christ mit den Teamern der JEF Lars Augustat (mitte) und Niklas Richter (rechts)

Die Runde begann mit Fragen zum persönlichen Werdegang des Experten. Er berichtete, wie er zur Politischen Bildung und zum Thema Europäische Union gekommen ist. Nach diesem Einstieg ging es weiter mit den inhaltlichen Fragen, zunächst zum Thema Klimaschutz. Auf die Frage, ob denn das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 realistisch sei, meinte Andreas Christ, dass dies sei möglich, aber sowohl die EU, als auch ihre Bürger_innen dafür noch einiges tun müssten. Auch beim Thema Bürokratie bewies der Experte, warum er so genannt werden darf; er zeigte den Teilnehmer_innen sowohl die Vorteile einer Bürokratie, aber auch Potentiale wo diese verringert werden müsste. Zum Abschluss ging es an das schwierige Thema Migration: Hier musste auch der Experte eingestehen, dass eine Lösung der Problematik noch nicht in Aussicht ist, obwohl sich die EU-Mitgliedsstaaten seit längerem um eine solche Lösung bemühen. Nach der Beantwortung aller Fragen wurde Andreas Christ mit Applaus von den Schülerinnen und Schülern verabschiedet.

Und auch die Zukunftswerkstatt steuerte auf das Ende hin. Nach einer kurzen Reflexion, bei der alle Schüler_innen der Meinung waren einiges gelernt zu haben, verabschiedeten sie sich wieder in den Schulalltag.

Das Europe Direct Informationszentrum Dortmund bedankt sich für die Unterstützung bei der Konzeption und Umsetzung der Zukunftswerkstatt bei den Jungen Europäischen Föderalisten NRW e.V. und der Europa-Union Deutschland e.V.

Text: Till Henke, Auslandsgesellschaft.de e.V.

Fotos: Svenja Hennigfeld und Till Henke, Auslandsgesellschaft.de e.V.