EU-Zukunftswerkstatt wieder ein voller Erfolg (09. und 15.11.2022)
Innerhalb von einer Woche konnten wir zwei Mal unsere EU-Zukunftswerkstatt anbieten. Zunächst hatten wir eine Klasse des Konrad-Klepping-Berufskollegs zu Gast, in der Woche darauf besuchten uns die Schüler:innen des Ruhr-Gymnasiums Witten. Durch den direkten Vergleich merken wir immer wieder wie sehr die Themen des Workshops von den Interessen der Teilnehmenden abhängen und so aktiv mitgestaltet werden können.
09.11.: Konrad-Klepping-Berufskolleg Dortmund
Die Schüler:innen des Konrad-Klepping-Berufskollegs merkten bereits am Anfang des Workshops, wie viele Erfahrungen sie schon mit der EU gesammelt hatten. Zum Beispiel waren schon einige der Jugendlichen im europäischen Ausland im Urlaub und wurden an den Grenzen nicht kontrolliert, woraus sich ein Gespräch über den Schengen-Raum ergab. So wurde deutlich, wie relevant die EU auch in unserem Alltag ist und was für Möglichkeiten und Freiheiten sie uns bietet.
Nach einem kurzen Puzzle zur Funktionsweise der EU konnten die Schüler:innen wieder ihre eigenen Themen einbringen. Auf die Frage, was in der EU gerade aktuell sei, waren der Ukraine-Krieg und auch die steigende Inflation omnipräsent. Um den Begriff „Inflation“ seinen Mitschüler:innen zu erklären, nutzte ein Teilnehmer den Döner als Beispiel. Dieser hätte vorher nur 3€ gekostet, heute müsse man schon mal 6€ dafür zahlen. Die Preissteigerung ist also in unser aller Alltag angekommen.
Die Themen Inflation und Wirtschaft wurden auch im Expertengespräch wieder von den Teilnehmenden aufgegriffen. Zudem diskutierten sie über die Aspekte Klima- und Umweltschutz sowie Gleichberechtigung. Dabei forderten die Schüler:innen nicht nur Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern, sondern auch in der Flüchtlingspolitik: viele Schüler:innen äußerten sich kritisch zu der ungleichen Behandlung von zum Beispiel syrischen und ukrainischen Geflüchteten. Der Experte Martin Mödder bestätigte den Eindruck der Teilnehmer:innen und meinte, die aktuelle Solidarität in der Flüchtlingspolitik sollte richtungsweisend für alle Geflüchteten in der EU gelten.
15.11.: Ruhr-Gymnasium Witten
Bereits zu Beginn des Workshops wurde deutlich, dass die Schüler:innen des Ruhr-Gymnasiums viel Vorwissen und Interesse mitbrachten. Die Funktionsweise der EU-Institutionen war für die Teilnehmenden nur eine kurze Wiederholung, weshalb die Diskussionsrunde die Vertiefung von Themen ermöglichte.
Neben aktuellen EU-relevanten Themen interessierten sich die Schüler:innen auch für weiterführende Fragen, zum Beispiel: Wie könnte die Zukunft der EU aussehen – wird sie sich erweitern oder zurückentwickeln? Oder: wie präsent ist die EU im Alltag – braucht sie mehr Partizipation? Dabei zeigte sich, dass einige Schüler:innen sich auch außerhalb des Unterrichts schon Gedanken zu diesen Themen gemacht hatten und sich dafür engagieren.
Im anschließenden Expertengespräch konnten sich die Schüler:innen mit ihren selbst vorbereiteten Fragen an den Europa-Experten Andreas Christ wenden; am Ende des Gesprächs nutzten viele Teilnehmende noch die Gelegenheit, individuelle Fragen zu stellen.
Bei dieser Zukunftswerkstatt wurden wieder die Klimapolitik und die Flüchtlingspolitik der EU thematisiert. Darüber hinaus beschäftigte sich eine Gruppe mit der zukünftigen Entwicklung der EU, die schon in der Diskussionsphase angesprochen wurde. Die Teilnehmenden interessierte, für wie wahrscheinlich der Experte das Zukunftsszenario der „Vereinigten Staaten von Europa“ hielt, oder ob die EU an Kompetenzen verlieren wird. Andreas Christ betonte daraufhin, dass eine Rückentwicklung unwahrscheinlich sei, die EU aber für die Zukunft eine gemeinsame Idee brauche, um den Zusammenhalt der Staaten zu garantieren.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den motivierten Gruppen für die tolle Mitarbeit und interessanten Gedanken, sowie bei unseren Europa-Experten Martin Mödder und Andreas Christ dafür, dass sie den Schüler:innen wie immer Rede und Antwort standen!
Text: Sarah Schmitz, Anita Harder und Julia Warias