EUREGIO – grenzüberschreitende Bedeutung und Aktivitäten (26.09.2023)

EUREGIO – grenzüberschreitende Bedeutung und Aktivitäten (26.09.2023)

EUREGIO – das ist ein deutsch-niederländischer Kommunalverband, der die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Bürger:innen und Organisationen fördert und Barrieren in der Grenzregion verringert. Für Nordrhein-Westfalen und damit auch für Dortmund sind die Niederlande der nächste und wichtigste Nachbar, weswegen wir alle von der Arbeit der EUREGIO profitieren. Über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Niederlanden und die Arbeit des Kommunalverbands haben wir am 26. September mit dem Geschäftsführer von EUREGIO, Herrn Christoph Almering, gesprochen. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Deutsch-Niederländischen Gesellschaft in der Auslandsgesellschaft.de und der Europa-Union Dortmund statt.

EUREGIO – Europa im Kleinen oder im Großen?

Der Name Euregio stammt aus dem Begriff Europaregion, wobei man nach Herrn Almering oft von Europa im Kleinen spreche. Doch bei so vielen Menschen, die in Grenzregionen leben, müsse man sich eher fragen, ob es nicht doch Europa im Großen sei, so der EUREGIO-Geschäftsführer. Nachdem er die Zuständigkeits-Gebiete der insgesamt fünf Euregios vorgestellt und alle Grenzregionen in ganz Europa veranschaulicht hat, wurde einem das Ausmaß der Menschen im Grenzgebiet schnell bewusst: Ein Drittel aller Menschen in Europa lebt in Grenzregionen! Es sei daher umso wichtiger besonders die Grenzregionen zu stärken, um die gesellschaftlicher Entwicklung, die Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und die nachhaltige Raumentwicklung positiv zu beeinflussen.

Europäische Ausrichtung nach dem Willen der Bürger:innen

Der Aufbau des Kommunalverbands ist schnell erklärt: Das wichtigste Gremium der EUREGIO ist der Rat, der aufgebaut sei wie ein bi-nationales Parlament mit 84 Mitgliedern, gleichwertig verteilt zwischen Deutschen und Niederländer:innen, erklärt Almering. Im Rat werden, in Abstimmung mit den Ausschüssen, die politischen Entscheidungen getroffen, die schließlich von der Geschäftsstelle – genau auf der deutsch-niederländischen Grenze bei Gronau – umgesetzt werden. Der Grenzregionen-Experte betont, dass dabei der Abbau von Grenz-Hindernissen im Zentrum der Arbeit von EUREGIO stehe. Viele praktische Erfahrungen mit den Barrieren in Grenzregionen zeigen, dass man die oft noch vorherrschende nationale Orientierung weiterhin überwinden und sich deutlich stärker europäisch ausrichten müsse: so könne das Leben in Grenzregionen für die Menschen ganz praktisch vereinfacht werden.

Das Ziel: eine „grenzenlose“ Stadt-Land-Region

Die ‚Stadt-Land-Region‘ ist für die EUREGIO ein wichtiges Schlagwort. Der Begriff sei auch ein Gegenspieler zu der Bezeichnung ‚Metropol-Region‘, erklärt Almering. Die EUREGIO sehe ihre Chancen in einem Gleichgewicht zwischen großen Städten und den ländlichen Räumen. Die ländlichen Räume bieten auch eine unglaublich große Wirtschaftskraft, weswegen das Verhältnis zwischen Städten und ländlichen Räumen gut ausbalanciert sein müsse. Deswegen verfolge die EUREGIO das Ziel, das Potenzial der Stadt-Land-Regionen zu nutzen und über die Grenze hinweg auszubauen. Man müsse nicht die Probleme, Herausforderungen und Hindernisse der Grenzlage betonen, sondern vor allem die immensen Möglichkeiten. Dies deutlich zu machen, bleibt weiterhin eine der zentralen Aufgaben der EUREGIO.